Vortrag

                Vortrag am 07.04.2015: „Hieroglyphen, eine kleine Einführung                                                                 für den „Hausgebrauch“

Fritz Weinstrauch, der Referent des heutigen Abends, begann seinen Vortrag mit einem Bild, das zwei ägyptischen Figuren mit Zeichen darstellte. Die Figuren waren Frauen; mit 2 rechten Händen wiedergegeben; alles sehr schön bunt gemalt.

Die Anfänge der Hieroglyphen gehen auf ca. 4.000 Jahre vor Christi zurück; die älteste bekannte Schrift-Palette ist die Narmer-Palette um 3.000 v.Chr. An Hand verschiedener Fotos erklärte Herr Weinstrauch die Funktion der Zeichen und Bilder.

Er stellte die Frage in den Raum: „warum gibt es Schiften“. Schriften hinterlassen eine bleibende Information und die Tontafeln, auf denen sie geschrieben waren, konnten transportiert werden.

Hieroglyphe bedeutet: heilige Gravur. Die einzelnen hieroglyphischen Zeichen haben mehr als nur eine Funktion. Bilder von Dingen müssen nicht immer die Bedeutung des stilisierten Zeichens wiedergeben. Sie können von rechts nach links und von oben nach unten gelesen werden. Die Schriftrichtung ist nicht festgelegt. Sie ist leicht herauszufinden. Man beginnt in der Ecke, in die Tiere, Menschen und Götter blicken; blicken die Tiere nach rechts, beginnt man rechts oben zu lesen.

Die Schriftzeichen lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: in phonetische und semantische Schriftzeichen. Die phonetischen Schriftzeichen versinnbildlichen Laute; es gibt Ein- und Mehrlautzeichen (Phonogramme). Die semantischen Hieroglyphen sind Begriffszeichen (bilden Worte und bezeichnen Gegenstände) und Deutzeichen (verdeutlichen, was gemeint ist).

Die Entschlüsselung der Hieroglyphen geht auf den eng. Augenarzt und Physiker Thomas Young und hauptsächlich auf den franz. Sprachwissenschaftler Jean Francois Champollion (1790 – 1832) zurück. Geholfen bei der Entzifferung hat der sog. Stein von Rosette. Er wurde 1799 von franz. Soldaten im Nildelta gefunden. Auf dem Stein waren drei Texte in drei verschiedenen Schiften eingemeißelt: in Hieroglyphen, Demotisch und Griechisch. Das Griechische war für die Gelehrten leicht zu entziffern. Zu lesen war eine Verordnung der altägyptischen Priester aus Memphis (196 v.Chr.).

In den letzten Zeilen des griechischen Textes versteckte sich die Sensation. Dort war zu lesen, dass der Beschluss in drei Schriften aufgeschrieben werden sollte. Somit war klar, dass das, was in Hieroglyphen und Demotisch zu sehen war, den gleichen Inhalt wie der griechische Text haben musste.

Zur Aufmunterung des trockenen Stoffes verteilte der Referent Zettel mit einigen Zeichen, damit die Teilnehmer versuchen sollten, ihren Namen in Hieroglyphen zu schreiben.

Herr Weinstrauch beendete seinen Vortrag mit dem Hieroglyphenspruch:

„Mache Dir einen schönen Tag (solange) Du lebst auf Erden“.

Vortrag

Vortrag am 17.03.2015: „Kriminalität zum Nachteil älterer Menschen“

Der Referent, Franz-Josef Rytlewski, ist Kriminalhauptkommissar bei der Polizei des Rhein-Kreises Neuss. Seinen Vortrag leitete er mit der Bemerkung ein, dass von der deutschen Bevölkerung von derzeit ca. 82 Mio. Menschen zurzeit schon 23,4% „Senioren“ im Alter über 60 Jahren seien. Der Anteil der Senioren werde in den nächsten 10 bis 20 Jahren auf über 30% der Gesamtbevölkerung steigen. Dementsprechend werde die jetzt schon relativ hohe Kriminalität gegen ältere Menschen tendenziell weiter zunehmen, weil diese für bestimmte Täter „lohnende Opfer“ seien.

Er betonte, dass ältere Menschen sich in erster Linie gegen Kriminalität sichern könnten/müssten, indem sie ihr eigenes Verhalten änderten. Dies erfordere ein gewisses Umdenken. Er stellte drei Schwerpunkte heraus:

1.         Wir alle seien grundsätzlich zur Hilfsbereitschaft erzogen. Diese Haltung werde von Kriminellen ausgenutzt. Beispiel: Jemand fragt einen auf der Straße, ob man zwei Euro wechseln könne. Aus Hilfsbereitschaft neigt man dazu, das eigene Portemonnaie zu öffnen und nachzuschauen, ob man wechseln könne. Dies nutzt der Kriminelle zum Diebstahl aus. Fazit: Man sollte lernen, in entsprechenden Situationen „nein“ zu sagen und sich nicht hilfsbereit verhalten.

2.         Man sollte niemals Fremde ins Haus lassen. Fremde, die sich unter irgendeinem Vorwand Eintritt ins Haus verschaffen, lenken vielfach alte Menschen ab und stehlen dann Geld und Schmuck. Ist der Wohnungsinhaber von dem ersten Fremden abgelenkt, gelingt es vielfach einem zweiten Täter, unbemerkt in die Wohnung zu kommen und dann Räume zu durchsuchen, in denen sich niemand aufhält. – Man sollte auch niemals Personen, die erklären, sie kämen von der Polizei, vom Ordnungsamt oder ähnliches in die Wohnung lassen, ehe man nicht ganz sicher ist, dass die Person seriös ist. – Fazit: Man sollte immer, insbesondere auch dann, wenn man selbst im Haus/in der Wohnung ist, die Kette oder den Riegel an der Haustür geschlossen halten; so kann man, wenn jemand Einlass begehrt, mit diesem durch die geöffnete Haustür kommunizieren, ohne dass der Fremde ins Haus/die Wohnung gelangen kann.

3.         Eine Vielzahl von Betrügereien wird über das Telefon initiiert. Ein Fremder ruft an und teilt z. B. mit, man habe einen größeren Geldbetrag oder irgendeinen Gegen­stand „gewonnen“. Er verwickelt einen in ein Gespräch und forscht einen aus. – Oftmals werden Menschen auf diese Weise zu Busfahrten eingeladen; am Zielort werden ihnen dann in einer Verkaufsveranstaltung weit überteuerte Produkte, beispielsweise medizinische Präparate verkauft. – Immer wieder wird auch versucht, sich als „armer“ Verwandter auszugeben, der kurzfristig finanzielle Hilfe benötigt („Enkeltrick“). – Fazit: Sich grundsätzlich nicht in Telefongespräche mit Unbekannten verwickeln lassen, sondern einen derartigen Telefonanruf sofort abblocken.

Herr Rytlewski, der lebendig und völlig frei sprach, verstand es, durch zahlreiche Fallbeispiele aus seiner Berufspraxis das Interesse der Zuhörer zu fesseln. Lebhafter Beifall und anschließend noch zahlreiche Fragen zeigten, dass sein Vortrag den gewünschten Erfolg nicht verfehlt hatte.

 

Vortrag

         Vortrag am 04.03.2015: Island – eine Schneebedeckte Vulkaninsel

Clubfreund Adolf von Chrzanowski zeigte in einer Multimediaschau herrliche Bilder von seinen Reisen in das Einflussgebiet des Nordpolarmeeres, die Inseln Island und Spitz-bergen, die er zusammen mit seiner Frau Ulla unternommen hatte.

Während der Schifffahrt um Spitzbergen überquerten sie den 80. Breitengrad und waren damit nur 1000 km vom Nordpol entfernt.

Eindrucksvolle Bilder von der Tier- und Pflanzenwelt, von Gletschern und Eisbergen, von Vulkanen, heißen Quellen, erstarrten Lavafeldern und Wasserfällen zeigten uns die Viel­seitigkeit dieser interessanten Inselwelt.

Island liegt an der Grenze zweier wandernder Erdplatten und sitzt auf einem Hot Spot, einer Stelle, an der glühend-heißes Magma aus den Tiefen des Erdmantels bis in die Erdkruste vordringen kann. In Island ist dieser Hot Spot mindestens 200 km breit und reicht bis zu 450 km in die Tiefe. Ihm hat die Insel wahrscheinlich ihre Entstehung zu verdanken.

Wir erfuhren viel über Sitten und Gebräuche der Inselbewohner und interessante touristische Hinweise.

Eine großartige, profihafte Schau von unserem Freund, Hobbyfotografen und Filmemacher Adolf. Der abschließende Applaus galt auch seiner Ulla, ohne die dieses Werk nicht so brillant geworden wäre.

Wer mehr erfahren möchte kann sich an Adolf wenden und die Manuskripte der Schau erbitten.

Vortrag

Vortrag am 17.02.2015: „Was tun Abgeordnete eigentlich (für ihr Geld)?“

Der Referent des heutigen Abends, Otto Fricke, kommt aus Krefeld. Seit 1995 ist er dort als Rechtsanwalt zugelassen. Von 1997 bis 2002 war er Referent der FDP-Bundestagsfraktion in Bonn bzw. Berlin. Bis zum Ende der letzten Legislatur-periode war er Bundestags­abgeordneter der FDP; während der ersten großen Koalition unter Angela Merkel war er außerdem Vorsitzender des Haushalts-ausschusses des Bundestages.

Er berichtete, dass im Parlament viele Juristen vertreten seien. Viele Abgeordnete kommen aus dem öffentlichen Dienst. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass diese Abgeordneten qua Gesetz die Möglichkeit haben, wenn sie nicht wiedergewählt werden, in den öffentlichen Dienst zurückzukehren. Die Zahl der Freiberufler und leitenden Angestellten aus der Industrie ist dagegen geringer, weil diese nach dem Ende ihrer Parlamentstätigkeit nicht ohne weiteres wieder in ihrem Beruf dort einsteigen können, wo sie aufgehört haben. „Quereinsteiger“ gibt es nur wenig; sie haben es meistens schwerer als andere Abgeordnete. Um Abgeordneter zu werden, muss ein Kandidat zunächst von einer Partei nominiert werden. Dies gilt sowohl für diejenigen, die sich als Direktkandidat in einem Wahlkreis bewerben, als auch für diejenigen, die über die Landeslisten der Parteien ein Mandat anstreben. Bei der Auswahl der Kandidaten achten die Parteien meist sehr genau auf gewisse Quoteneinteilungen, so z. B. zwischen Frauen und Männern oder bezüglich Vertretern aus verschiedenen Regionen.

Einmal gewählt, wird der Abgeordnete im Regelfall Mitglied einer Fraktion (seiner Partei). Für viele Entscheidungen des Parlaments ordnet die Fraktionsleitung den sogenannten „Fraktionszwang“ an, wonach alle Abgeordneten einer Fraktion bei der Abstimmung so stimmen, wie vorher in der Fraktion festgelegt. Dieser Fraktionszwang ist eigentlich ein Gegensatz dazu, dass jeder Abgeordnete nur seinem Gewissen verantwortlich ist. Der Fraktionszwang dient aber der Funktionalität der Parlamentsarbeit. Fast immer wird für Gewissensent-scheidungen (Fragen zu Leben, Tod, Sterbehilfe, Abtreibung, Bundeswehr­einsatz etc.) der Fraktionszwang aufgehoben, so dass hier jeder Abgeordnete frei nach seinem Gewissen entscheiden kann.

Die eigentliche Parlamentsarbeit geschieht in Parlamentsausschüssen, die es für zahlreiche Fachgebiete gibt (z. B. Haushalt, Außenpolitik, Sozialpolitik etc.). Die Fraktionen senden ihre Mitglieder in die einzelnen Ausschüsse. In den Ausschüssen werden die Entscheidungen zu Gesetzesvorschlägen vorbereitet; die eigentliche Gesetzgebung findet dann durch Entschei­dung im Plenum statt.

Im Laufe eines Jahres gibt es für das Parlament sogenannte „Wahlkreiswochen“ und soge­nannte „Sitzungswochen“. In den Wahlkreiswochen finden keine Sitzungen des Plenums statt. In dieser Zeit hat der Abgeordnete Gelegenheit zur Kontaktpflege aller Art in seinem Wahlkreis, zur Parteiarbeit oder auch zur Vorbereitung von Arbeiten im Parlamentsaus­schuss. – In den Sitzungswochen herrscht eine genaue Einteilung: montags tagen die jewei­ligen Landesgruppen der Parteien, dienstags die Facharbeitsgruppen, in denen Entschei­dungen der Ausschüsse vorbereitet werden und in denen bereits Kompromisse zwischen den einzelnen Parteien gesucht werden, mittwochs die Ausschüsse (in denen die eigentliche Facharbeit geleistet wird) und donnerstags und freitags das Plenum, das dann endgültig über die verschiedenen Gesetzesvorlagen entscheidet.

Jeder Bundestagsabgeordnete hat ein eigenes Büro mit bis zu sechs Mitarbeitern. Über seinen Schreibtisch gehen etwa 16.000 Bundestags-Drucksachen pro Jahr.

Zahlreiche Lobbyisten aus allen Bereichen des täglichen Lebens versuchen ständig, zu den einzelnen Gesetzesvorlagen die Abgeordneten in ihrem Interesse zu beeinflussen. Dagegen sei an sich nichts einzuwenden. Jeder Abgeordnete müsse aber in jedem Falle letztendlich so entscheiden, wie er allein es für richtig halte und vor seinem Gewissen verantworten könne.

Der detailreiche und sehr informative Vortrag von Herrn Fricke beeindruckte nicht zuletzt dadurch, dass er nahezu druckreif und in völlig freier Rede gehalten wurde. Es gab langen, kräftigen Beifall.

Abschließend beantwortete der Referent sachkundig noch zahlreiche Fragen aus dem Auditorium.

 

Exkursion

Exkursion am 02.12.2014: Vorweihnacht in Köln 

Nach störungsfreier Busfahrt (bei grauem Wetter) erreichten wir pünktlich gegen 10:00 Uhr Köln, wo unser örtlicher Kirchenführer zustieg. Er führte uns nacheinander zu den Krippen in drei Kirchen.

Die Führung begann in der Kirche „Sankt Maria in Lyskirchen“. – Hier war nicht eine Krippe im eigentlichen Sinne, sondern mit Kulissen und Figuren das Umfeld der Kirche dargestellt. Das diesjährige Thema der Darstellung war Matthäus 25.35 entnommen: „…ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen.“ Versinnbildlicht wurde dies durch die Figur eines Bettlers, eines gestürzten Arbeiters, einer Litfaßsäule mit Texten über Flüchtlinge; in der Mitte stand eine Frauenfigur, die Geschenke für die Armen trug, das Ganze auf einer gepflasterten Straße vor den Kulissen von Häusern aus der Umgebung der Kirche, u.a. mit einer kleinen Kneipe. Diese Kneipe spielte darauf an, dass Anfang des 20. Jahrhunderts ein Pastor in dieser Kirche sehr lange Predigten hielt, die einigen zu lang wurden und die deswegen zwischendurch in die benachbarte Kneipe gingen. – Die „Krippe“ existiert seit mehr als 30 Jahren. Im Laufe der Adventszeit werden bis Weihnachten nach und nach noch zahlreiche andere Figuren hinzugestellt.

Gezeigt wurde uns dann in der Kirche noch der Altar des Heiligen Nikolaus von Myra, Schutzheiliger gegen Wasser. Über dem Altar existieren noch Fresken von ca. 1260, die Szenen aus dem Leben des Heiligen zeigen. Der Überlieferung nach besaß die Kirche im Mittelalter einen Finger des Nikolaus, der bei Hochwasser in den Rhein gehalten wurde und dann bewirkte, dass das Hochwasser wieder fiel.

Nach einem kurzen „technischen“ Zwischenstopp im Hotel Maritim ging es dann per Bus weiter in den Süden von Köln. Die Fahrt führte durch die bekannte Severinstraße, benannt nach dem Heiligen Severin, der ca. 402 in Köln gestorben ist, durch das Severintor (eines der drei alten Stadttore Kölns; hier startet der jährliche Rosenmontagszug), durch die Stadtteile Bayental, Marienburg und Rodenkirchen bis nach Sürth. Dort folgte ab ca. 11.30 Uhr der Besuch der dortigen Kirche „St. Remigius“, einer 1828 erbauten, neo-klassizis-tischen Kirche. – Hier ist über einem Beichtstuhl ein ganzer „Krippenberg“ aufgebaut. Auf ihm befinden sich zahlreiche Gebäude, teils wie Ruinen, teils wie aus der griechischen oder römischen Antike. Dadurch entsteht das Ambiente eines städtischen Raums in Italien. Diese Art der Darstellung ist erstmals im Mittelalter von Jesuiten in Neapel ausgeführt worden und hat sich von dort nach und nach über Rom, Mailand bis Köln ausgebreitet. – Über den Krippenberg verteilt waren die verschiedensten Figuren aufgestellt, die im Wesentlichen Personen aus dem täglichen Leben zeigten. Bis Weihnachten werden diese Figuren dann mit den bekannten Figuren aus der Weihnachtsgeschichte ergänzt.

Gegen 12:00 Uhr ging es per Bus zurück ins Zentrum von Köln. Auf der Fahrt entlang des Rheins waren u. a. die alte Gerling-Villa, das Oppenheim-Palais sowie der neue Rhein-Hafen mit den markanten Kran-Häusern zu sehen.

Ab ca. 12:30 Uhr folgte der Besuch der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kirche „St. Ursula“. Die dortige „Krippe“ stand unter dem Motto „Seid wachsam!“ Mit einigen größeren beweglichen Figuren wird das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen dargestellt, die auf die Ankunft des Bräutigams warten. Drei hübsch gekleidete Jungfrauen gehen auf einen Mann zu, der als Josef den Bräutigam darstellt. Einige törichte Jungfrauen sitzen schlafend im Hintergrund.

Direkt neben der Kirche liegt das Altstadtlokal „Schreckenskammer“, in der ab ca. 12:50 Uhr das gemeinsame Mittagessen folgte. Bedient von typisch Kölner Köbessen gab es schmackhafte „bürgerliche“ Küche und natürlich „Kölsch“.

Anschließend nutzten alle für ca. 2 Stunden die Zeit zum Bummeln über Weihnachts-märkte und/oder zum anschließenden Aufwärmen in einem Café. Pünktlich um 16:00 Uhr startete die Rückfahrt.

Planmäßig gegen 17:00 Uhr endete die Exkursion in Kaarst.

Martinsfeier

Martinsfeier des PROBUS Clubs Kaarst am 18.11.2014

Während Rotary International bei der Initiierung der PROBUS Idee im Jahre 1966 davon ausging, dass diese Clubs keine Service Clubs sind, lässt es sich der PROBUS Club Kaarst nicht nehmen, alljährlich zur Martinszeit für eine andere karitative oder sozial engagierte Vereinigung Spenden zu sammeln.

In diesem Jahr wurde die Deutsche Herzstiftung eingeladen.

Nach der Begrüßung erinnerte Präsident Horst Blechschmidt an die Ursprünge der heutigen Martinsfeier: Der heilige Martin lebte um etwa 400 nach Christus. Nach 25 Jahren beim Römischen Militär quittierte er den Dienst und ließ sich mit 35 Jahren taufen. Er lebte vorübergehend als Eremit auf einer Insel im Mittelmeer. Nachdem er später Bischof geworden war, betrieb er intensiv die Christianisierung der Gallier und ließ viele Klöster und Pfarreien gründen. Später wurde er heiliggesprochen. – Die bekannte Legende der Mantelteilung ist als Symbol dafür zu sehen, dass vor Gott alle Menschen gleich sind, sowie als Aufforderung an diejenigen, die etwas haben, davon denen, die nichts haben etwas abzugeben. – Woher der Brauch stammt, am Martinstag Gans zu essen, ist indes unklar. Nach einer Version soll er ganz einfach darauf zurückzuführen sein, dass die meisten Gänse Mitte November ihr Schlachtgewicht erreicht haben; andere meinen, er rühre daher, dass in Frankreich seit Jahrhunderten Gänse-Essen als Abschluss der Arbeiten auf dem Feld veranstaltet werden; nach einer dritten Version soll der Brauch damit zusammenhängen, dass Martin, als er erfuhr, dass er Bischof werden sollte, dieses Amt aus Bescheidenheit nicht annehmen wollte und sich deswegen zunächst in einem Gänsestall versteckte.

Mit dem, durch anschauliche Bilder unterstützten Vortrag „Therapieoptionen nach Herz­erkrankungen“ führte Dr. Hubertus Degen, Kardiologe und Oberarzt beim Lukas­krankenhaus in Neuss, in das Thema ein. Er verglich das menschliche Herz mit einem Motor. In Ruhe­stellung schlägt das Herz normalerweise ca. 60mal / Minute, ca. 86.000mal / Tag, ca. 31 Mio. mal / Jahr und ca. 2,5 Milliarden mal in 80 Jahren. – Mit Herzkathetern, die durch die Bein- oder Armarterie bis zum Herzen geführt werden, lassen sich heute Untersuchungen an Teile des Herzens und der Herzkranzadern sowie auch Operationen durchführen. – Engstellen in den Adern (= Stenose) können zu unzureichender Sauerstoffzufuhr des Herzens und damit zu Herzinsuffizienz führen. 1977 ist es erstmals gelungen, eine solche Stenose durch Einführung eines kleinen, aufblasbaren Ballons aufzuweiten. Seit etwa 1986 werden zur dauerhaften Erweiterung und Beseitigung von Stenosen sogenannte Stents eingesetzt. – Haben sich an den Herzkranzadern schon zu viele Engstellen gebildet, lässt sich die ausreichende Blutzufuhr heute durch Bypässe wieder herstellen. – Auch die Herzklappen (vergleichbar mit den Ventilen eines Motors) können heute mittels Katheter ersetzt werden, so dass das Herz dafür nicht mehr operativ geöffnet werden muss. Herzrhythmusstörungen (sofern sie nicht nur unbedeutend sind) können durch einen Herz­schrittmacher ausgeglichen werden. – Helfen all diese Maßnahmen nichts, bleibt nur die Herztransplantation. Dr. Degen erinnerte daran, dass der südafrikanische Arzt Dr. Barnard am 03.12.1967 die erste Herztransplantation durchgeführt hatte. – Weiterhin wies er darauf hin, dass es wichtig sei, einen Herzinfarkt rechtzeitig zu erkennen und schnell zu behandeln. Ein wesentliches Symptom seien akute Brustschmerzen. Bei entsprechendem Verdacht solle man unbedingt den Notarzt unter Telefon 112 anrufen und nicht allein ins Krankenhaus fahren; im Kreis Neuss sei sichergestellt, dass der Notarzt spätestens in acht bis zehn Minuten nach einem Anruf zur Stelle sei; danach könne schon im Krankenwagen mit der Behandlung begonnen werden; im Ernstfall sei auf diese Weise der Operateur noch vor dem Patienten im Krankenhaus und könne handeln.

Dieser sehr informative Vortrag fand allgemein großes Interesse. Dies zeigten auch die zahlreichen Fragen, die aus dem Auditorium noch gestellt und vom Referenten geduldig beantwortet wurden. – Es folgte langanhaltender Beifall.

Anschließend stellte Günter Kopp, ehrenamtlicher Beauftragter der Deutschen Herzstiftung in Kaarst, Ziele, Aufgaben und Aktivitäten dieser Stiftung vor. Sie ist ein im Jahr 1979 gegründeter gemeinnütziger Verein mit zurzeit ca. 85.000 Mitgliedern. Die hauptamtliche Geschäftsführung wird von etwa 500 ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie von einem wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Ziel der Deutschen Herzstiftung ist die Aufklärung über Herz- und Kreislauferkrankungen, die Fürsorge für und die Beratung von Betroffenen, die Bereitstellung von Informationsmaterial sowie die Förderung von Forschungsprojekten. – Diesjähriger Schwerpunkt der Aufklärungsarbeit seien die Herzrhythmusstörungen unter dem Motto „Aus dem Takt“.

In Kaarst findet das nächste „Herzseminar“ als Aufklärungsveranstaltung am 03.02.2015 im Albert-Einstein-Forum statt.

Abschließend erinnerte er daran, dass ein früherer Bürger der Stadt Kaarst, Herr Werner Forstmann, im Jahr 1929 in einem Selbstversuch die erste Katheteruntersuchung durchge­führt habe.

Zum Ende des Abends teilte Clubmeister Anton Diening mit, dass sich die in der Zwischenzeit eingesammelten Spenden der Clubfreunde auf einen Betrag von 1.065,00 € summierten. Der Club werde diesen Betrag auf 1.300,00 € aufrunden.

Herr Kopp dankte sehr herzlich für diese großzügige Spende.

Vortrag

Vortrag am 04.11.2014: „Bekanntes und Unbekanntes aus dem Clubleben“, dargestellt vom Fotokreis unter der Leitung von CF Wolfgang Boretzky

CF Wolfgang stellte als Leiter des Fotokreises zunächst die Mitglieder mit einem Foto vor: Ulla und Adolf von Chrzanowski, Toni Kränzle, Christel Leiendecker, Hannelore und Jens Rothe, Ottmar Teufel, Gisela und Jochen Thiel sowie Margarethe und Alexander von Wedelstädt.

Zur Einführung zeigte Wolfgang ein Foto von dem holländischen Medizinphysiker Arie van’t Riet (wachsende Tulpen), dass mit Hilfe von Röntgenstrahlen eine besondere Durchsichtig­keit erhielt. Diesem Bild sowie auch den weiteren Bildern von Arie van’t Riet, die Wolfgang zwischen den einzelnen Filmbeiträgen zeigte, hatte er einen passenden Sinnspruch zugeordnet. (Weitere Bilder können im Internet unter diesem Namen angesehen werden.)

Dann präsentierte er Filmrückblicke aus dem Jahr  2014 von Angehörigen des Fotokreises.

1. Kaffeetafel in der Vorkarnevalszeit (Gisela Thiel)

 Elf selbst gebackene Kuchen einiger Clubdamen, prächtig angerichtet auf einem Kuchenbüffet, luden zum Schlemmen ein. Nach der erfolgreichen Kuchenschlacht fanden an den Tischen Spiele in geselliger Runde statt. CFin Ille leitete als Psychologin die Spiele. Alle hatten viel Spaß.

2. Landesgartenschau in Zülpich Margarethe von Wedelstädt)                                                                                                                                                                                             Bei herrlichem Sonnenschein lockte die Landesgartenschau mit langen Spazier­gängen in Wiesen und Feldern. Eine tolle Blumenvielfalt, überraschende Blickachsen, schöne Wasseraufnahmen und fliegende Fische weckten die Erinnerungen. Auch die Römerbastion und die Altstadt mit der St. Peter Kirche, Burgplatz und Mühlenberg  wurden sehr anschaulich präsentiert.

3. Neusser Stadtbefestigung und archäologische Funde (Jochen Thiel)                                                                                                                                                                  Mit einem lustigen Lied über Neuss begann der Film. Markante Stationen der Stadt Neuss wurden gezeigt, z.B. Rathaus, Obertor, Blutturm, Quirinus-Basilika und Hafen. Vor dem Romaneum begrüßte Pastpräsident Achim die Stadtarchäologin Frau Sauer. Sie erklärte die archäologischen Ausgrabungen auf dem Vorplatz (Manio) und führte durch das Romaneum mit seinen archäologischen Funden und Vitrinen. Es folgte ein Rundgang durch Neuss mit seinen „berühmten Söhnen und Töchtern“.

4.  Besuchermagnete in Bonn und im Siebengebirge (Ottmar Teufel)                                                                                                                                                                                                         Die Exkursion begann im Haus der Geschichte in Bonn. Gezeigt wurden u.a. alte Gerätschaften, Bilder und Geld der Währungsreform, alte Autos (VW-Käfer und Trabbi), alte Radios und Volksempfänger, Sandmännchen Ost. Anschließend das Adenauer Haus in Rhöndorf mit Museum sowie das Wohnhaus von Adenauer mit Musikzimmer, Essplatz, Sitzecke und Frühstücksraum; den Gartenpavillon und die bekannten Statuen von Adenauer mit De Gaulle. Den Abschluss bildete die kulina­rische Kaffeetafel im Hotel Petersburg mit Blick über das herrliche Rheintal.

5.  Sommerfest 2014 im Golfclub Meerbusch (Margarete von Wedelstädt)                                                                                                                                               Im letzten Beitrag zeigte CFin Margarethe Ausschnitte des Sommerfestes; u.a. den Empfang der ankommenden Clubmitglieder, besonders CF Eberhard mit Frau Jutta in Oberpfälzer Tracht, den alten und neuen Vorstand, Verabschiedung des Schatz­meisters Günther Schroeder für seine langjährige Tätigkeit, Überreichen der Präsi­dentenkette von Präsident Achim auf den neuen Präsidenten Horst Blechschmidt, Verteilen von Geschenken an die Unterstützer in seinem Präsidentenjahr 2013 – 2014. Zum Abschied wurden Bilder von Bäumen und Personen im Golfpark gezeigt.

Der Film lief ohne Kommentar, alle verstanden die Bilder auch ohne Erläuterung.

Jede einzelne der fünf Fotoproduktionen, ebenso wie die gesamte Präsentation durch Wolfgang, wurde mit lebhaftem Beifall der Zuschauer bedacht.

Exkursion

                       Exkursion am 21.10.2014 nach Oberhausen:                   Industriemuseum Zinkhütte und Gasometer „Der schöne Schein“ 

Organisation und Durchführung dieser Exkursion lag in den bewährten Händen von Clubmeister Anton Diening.

Pünktlich um 10.00 Uhr begann eine Führung durch das LVR Industriemuseum Zinkhütte Altenberg in Oberhausen. Hier wird mit vielen Exponaten die Geschichte der Schwerindustrie des Ruhrgebiets lebendig.

Die Zinkfabrik Altenberg bestand von 1854 bis 1981. Geschmolzen wurde Zinkerz, das ganz überwiegend in Belgien (nahe Aachen) gefördert wurde. Im Erz waren neben Zink auch Blei, Schwefel und andere Mineralien enthalten, die ebenfalls gewonnen wurden.

Oberhausen bezeichnet sich selbst als die „Wiege des Ruhrgebiets“. Die Stadt entstand erst 1847 aus der Zusammenlegung von vier kleineren Orten. Auslöser war, dass der Unternehmer Franz Haniel hier den ersten, senkrecht in die Erde hineinführenden Schacht bauen ließ und damit den industriellen Kohlebergbau in Deutschland begann.

Anhand von Modellen wird gezeigt, dass zunächst im Hochofen aus Erz, Kohle, Kalk u.a. das Roheisen erschmolzen wird. Daraus wird im Converter durch Einblasen von Sauerstoff der Kohlenstoff wieder getrennt und es entsteht Stahl. Dieser wird entweder als Gussstahl oder als Walzstahl weiterverarbeitet. Seit etwa 100 Jahren gibt es auch den nicht rostenden Edelstahl. Insgesamt gibt es mehr als 2.500 Stahlsorten, die sich in ihren Eigenschaften nach Härte, Zugfestigkeit, Elastizität etc. unterscheiden. Seit etwa 1870 sind Schritt für Schritt Verfahren zur Prüfung der Qualität des Stahls entwickelt worden. Die Initiative hierzu ging aus von dem von etwa 25 Unternehmen gegründeten „Dampfkessel-Überwachungsverein“, aus dem der heutige TÜV hervorgegangen ist. Auch die ersten DIN-Normen sind hier entwickelt worden.

Auf einer alten Prüfmaschine wurde uns sehr anschaulich die Prüfung eines Stücks Stahl auf Zugfestigkeit demonstriert; mit zunehmender Zugbelastung dehnte sich der Stahl zunächst sichtbar mehrere Zentimeter in Zugrichtung aus, ehe er bei einer Zugkraft von ca. 15 to riss.

Bemerkenswerte Exponate waren eine große Hammerschmiede, (auf der nahtlose Stahl-reifen geschmiedet werden konnten), eine Kruppkanone von 1864 sowie eine U-Boot-Kanone von 1916. Schließlich wurden uns noch eine große Drehbank von 1929 und eine Hobelbank von 1928 vorgeführt, die ursprünglich von einer Dampfmaschine (heute von einem Elektromotor) über eine Transmissionseinrichtung, die damals durch die gesamte Fabrikhalle führte, angetrieben wurden.

Nach kurzer Fahrt folgte im „Schloss Oberhausen“ ein schmackhaftes Mittagessen.

Ab 14.00 Uhr begann eine Führung durch die Ausstellung „Der schöne Schein“ im Gasometer Oberhausen.

Der Gasometer wurde 1925 gebaut. Er ist 117 m hoch und hat einen Durchmesser von 68 m. In ihm konnten bis zu 347.000 m³ Industriegas gespeichert werden. Er ist (war) der größte Gasometer in Europa. Im Jahre 1986 wurde er geschlossen, weil man keinen Gasometer mehr brauchte. Seit Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts wird er für diverse Ausstellungen genutzt.

Die Ausstellung „Der schöne Schein“ zeigt in großformatigen Fotografien und originalgetreuen Kopien etwa 200 der weltweit berühmtesten Gemälde und Plastiken. Diese sind auf zwei Etagen verteilt. Sie sind nach Themen gegliedert zusammengestellt, und zwar in der unteren Ebene nach den Themen „Himmlische Sphären“, „Das Goldene Zeitalter“, „Das Urteil des Paris“ und „Erklärung des Todes“, in der oberen Ebene „Die Gestalt des Menschen“, „Das Antlitz des Menschen“, „Schönheit des Schreckens“, „Ruinenlandschaften“ und „Die Erhabenheit der Natur“. Durch beide Ebenen führte uns eine fachkundige Führerin, die zu einigen Exponaten interessante Erläuterungen gab. Anschließend bestand noch Gelegenheit, allein in Ruhe durch die Vorstellung zu gehen. Aus der Vielzahl der Reproduktionen seien hier nur erwähnt: Die „Nofretete“, die „Venus von Capua“, da Vincis “Mona Lisa“, van Goghs „Sternennacht“ usw. usw..

Den Abschluss des Besuchs bildete in dem riesigen Gasometerraum über der Kunstausstellung eine Multimedia Lichtschau. Von 21 Hochleistungsprojektoren werden auf die 100 m hohe Innenwand des Gasometers wechselnde schwarz-weiß Strukturen projiziert, die beeindruckende grafische, wechselnde Gestalten bilden.

Villa Mondriaan, Winterswijk

Leider konnte unser Präsident am 17. September 2014 nur eine kleine Anzahl Mitreisender begrüßen. Bei herrlichem Wetter wurde es ein erlebnisreicher Nachmittag. Nach der kurzweiligen Fahrt mit Kaffee und belegten Brötchen zur Stärkung erwartete uns in der Villa Mondriaan schon unsere Führerin. Kompetent aber liebevoll auch auf Kleinigkeiten hinweisend führte sie uns durch die Ausstellung der frühen Werke des Malers.
Als Pieter Cornelis Mondriaan 1872 in Amersfoort geboren war er ein Maler der klassischen Moderne und gilt als wichtigster Vertreter des niederländischen Konstruktivismus. Mondriaan begann um 1900 im impressionistischen Stil der Haager Schule zu malen. Ab etwa 1908 arbeitete er unter dem Einfluss von van Gogh und des Fauvismus. Nach seiner Übersiedlung nach Paris 1911 wandte er sich unter dem
Einfluss von Braque und Picasso dem Kubismus zu. Ab den 1920er Jahren schuf Mondrian die bekannten streng geometrischen Gemälde, die dem Neoplastizismus zugerechnet werden. Die im Exil in New York ab 1940 entstandenen Werke lockerte er mosaikartig in die Primärfarben auf und überwand auf diese Weise die früheren strengen Kompositionen.

Vortrag

Vortrag am 07.10.2ß14 von CF Alexander von Wedelstädt                      „Vielvölkerstaat Namibia“                             

Zur Einführung in das Thema seines Vortrags erklärte CF Alexander, nicht nur touristische Highlights von Namibia zeigen zu wollen. Vielmehr werde er im Wesentlichen die einzelnen Völker, ihre Historie, aktuelle Probleme und Wirtschaftsstrukturen, vor allem die der Farmen, aus seiner persönlichen Erfahrung von diversen Reisen und durch verwandtschaftliche Beziehungen zu Farmern und anderen Unternehmern beleuchten.

Alexandres Ehefrau Margarethe unterstützte den Vortrag mit eigenen Bildern, die das heute noch unterschwellig deutsch geprägte Land lebendig werden ließen.

Einige Stichworte:
Ca. 2,1 Millionen Einwohner, Bevölkerungsdichte: rund 2,6 Einwohner pro Quadratkilometer, 17% HIV positiv, Bevölkerungswachstum 1,5 Prozent. Offizielle Landessprache Englisch; Hauptum­gangssprache Afrikaans. Aber auch Deutsch ist neben den Stammessprachen anerkannte National­­sprache. Namibia ist multikulturell. Die wichtigsten schwarzen Volksstämme sind: Owambo  mit ca. 50% der Bevölkerung, weiterhin Okavango (9%), Herero (7% = ca. 120.000 Menschen), Damara (7%), Nama (5%), Caprivier (4%) und Buschmänner/San (3% = ca. 40.000 Menschen). Jedes Volk hat seine eigene Kultur und Sprache. Die meisten Völker sind in Stämme untergliedert. Die Stämme oder Gemeinschaften regeln ihre internen Angelegenheiten selbst, z.B. die Häuptlingswahlen, und haben eigene Sprachen. 

Die weiße Bevölkerung Namibias macht rund 6% der Gesamtbevölkerung aus. Sie stammen von den Buren, Engländern, Portugiesen oder Deutschen ab.

50% der Bevölkerung  leben unter der Armutsgrenze.

Die  San und die Damara sind die ältesten Völker in Namibia. Sie sind vor etwa 2.000 Jahren in das südliche Afrika zugewandert, sind noch heute Sammler, widersetzen sich der Zivilisierung und sind mehr geduldet als willkommen. Im 17. Jahrhundert kamen Herero-, Nama-, Orlam- und Owambo-Stämme ins Land drängten die San in Richtung Osten, in die Kalahari-Wüste, ab.

1885 – 1918 Deutsch-Südwestafrika.
1904 Aufstand der stolzen Herero. Generalleutnant Lothar von Trotha warf den Aufstand nieder. Der größte Teil der Herero floh daraufhin in die fast wasserlose Omaheke-Wüste. Trotha ließ diese abriegeln und die Flüchtlinge von den wenigen dort existenten Wasserstellen verjagen, so dass tausende Herero mitsamt ihren Familien und Rinderherden verdursteten, (über 65.000 bis 85.000 Herero  sowie etwa 10.000 Nama)

Wirtschaft:  Bruttoinlandsprodukt:  10,5 Milliarden Euro/Jahr,   Durchschnitts-Einkommen: 1440 USD/Jahr
Bergbau: (Diamanten, Uran, Zink, Flussspat, Gold, Kupfer, Blei und Salz)
Landwirtschaft:   Kaum Ackerbau (zu trocken),  Viehzucht (Farmen ab 5000 ha erst wirtschaftlich – 30 ha/Rind sind erforderlich)
Tourismus: ca. 14% des BIP. Das mit vielen Naturdenkmälern gesegnete Land ist einen Besuch wert.

Margarethes Bilder zeigten phantastische Landschaften, das pralle Leben der Menschen, scheue Tiere und berichteten von einmaligen Natur-Erlebnissen. Alexander würzte seinen Vortag aber auch mit vielen erlebten Geschichten, Gesprächen mit Einheimischen, deren Gewohnheiten,  Schwierigkeiten der Schulbildung  und auch deren Freuden, was uns Land und Leute plastisch vor Augen führte.  Wir hatten den Eindruck, dabei gewesen zu sein.

Als Dankeschön war den Beiden ein lang anhaltender Beifall sicher.