Vortrag am 18.03.2014 Licht fangen Highlights der Fotografie
Referent des heutigen Abends war CF Wolfgang Boretzky. Zu einer Fülle von eindrucksvollen Fotos vermittelte er in zehn Kapiteln unter Licht fangen Highlights der Fotografie einen Überblick über die Entwicklung der Fotografie.
1. Frühe, vom Homo Sapiens geschaffene Bilder
Gezeigt wurden zum Teil ca. 35.000 Jahre alte Höhlenzeichnungen aus Höhlen in Frankreich und Nordspanien, und zwar
– Chauvel (Frankreich; Tierzeichnungen),
– Altamira (Spanien; Tierzeichnungen),
– Lascaux (Frankreich; Tierzeichnungen),
– La Marche (Frankreich; Menschenköpfe).
2. Erste Fotografie
Das Wort Fotografie ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet wörtlich Licht schreiben. Das erste Foto entstand 1826, das erste Farbfoto 1898.
3. Camera Obscura
Dies war ein einfacher Kasten. In der Mitte einer seiner Wände befand sich eine Linse, durch die die Lichtstrahlen einfielen und auf der Innenwand (seitenverkehrt) das Objekt zeigten, auf das der Kasten gerichtet war. Dort mussten diese Linien dann allerdings nachgezeichnet werden. Diese Art der Abbildung ist bereits aus dem 5. Jahrhundert vor Christus in China bekannt gewesen.
4. Kollodiumverfahren
Hierbei wurden die Lichtstrahlen durch ein Objektiv auf eine, mit einer lichtempfindlichen Schicht versehene Glasplatte geleitet. Von dieser Glasplatte musste das Foto dann schnellstmöglich in einer Dunkelkammer entwickelt werden.
5. Lithografie
Das Wort leitet sich vom griechischen Litho = Stein ab. Eine Lithografie ist keine Fotografie. Vielmehr werden auf Steinplatten im Flachdruckverfahren Farbdrucke hergestellt. Dieses Verfahren zur Darstellung farbiger Bilder war weit verbreitet, bevor die eigentliche Fotografie und insbesondere die Farbfotografie sich entwickelten.
6. Erste Kamera
Die erste eigentliche Kamera im heutigen Sinne war die 1900 erschienene Kodak Nr. 1. Bahnbrechend an dieser Kamera war, dass der Film sich erstmals in einer Kapsel in der Kamera befand. Mit diesem Prinzip war praktisch der Damm für die nachfolgende weltweite Entwicklung und Verbreitung der Fotografie gebrochen. – Die erste Leica kam 1913 auf den Markt. Berühmt wurde auch die etwa 1930 entwickelte Rolleiflex, die mit einem hochwertigen Objektiv brillante Bilder möglich machte; sie wurde damit die erste Reporterkamera. Die Firma Nikon entwickelte dann einen elektrischen Antrieb für den Filmtransport, womit eine schnelle Folge von Fotos möglich wurde. Die ersten Digitalkameras gab es etwa ab 1995.
7. Fotojournalismus
Nach und nach entwickelte sich auch der Beruf des Fotojournalisten. Abgelichtet wurden jetzt Szenen aus dem Leben (Kriegsreporter) sowie Sensationsfotos für Zeitschriften. Die Zeitschrift Life war die erste, die großformatige Fotos zu einem vorrangigen Inhalt ihrer Ausgaben machte.
8. Digitale Revolution
Ab etwa dem Jahre 2000 verbreiteten sich die Digitalkameras, deren Qualität etwa ab 2004 besser war als die der bisherigen Kamerasysteme. Schätzungsweise wurden im Jahre 2013 in Deutschland ca. 2000 Fotos pro Sekunde mit Digitalkameras aufgenommen. Seit Jahren gibt es bereits digitale Kameras, auch mit Video-Funktion, in allen Smartphones etc.
9. Bildervielfalt
Die Digitalfotografie macht es möglich, dass nicht nur einfach Bilder aufgenommen, sondern auch am Computer bearbeitet bzw. verändert werden können.
10. Fotografie: Kunst für Alle
Inzwischen gibt es weltberühmte Foto-Künstler, unter anderem:
a) Andreas Gursky, geboren 1955 in Leipzig, ausgebildet an der Kunstakademie in Düsseldorf. Seine zum Teil sehr großen, digital bearbeiten Massen-Fotos, für die zum Teil sechsstellige Beträge gezahlt werden, nähern sich bereits stark der Malerei an.
b) Martin Schoeller, geboren 1968 in München; seine Spezialität sind Portraits.
c) Steve mac Curry, geboren 1950, USA.
Zum Abschluss dankten alle Anwesenden für den informativen Vortrag und die Vielzahl wunderschöner Fotos mit herzlichem Applaus.