Exkursion

Exkursion am 21.04.2015: Besuch der Feuerwache 5 am Flughafen Düsseldorf und der Zeche Zollern in Dortmund

Nach einer kurzen Busfahrt – bei herrlichstem „Probus-Wetter“ – begann gegen 10.00 Uhr die Führung durch die Feuerwache 5 der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr. Zu Beginn gab es einen ca. einstündigen Einführungsvortrag. – Im Gebiet der Stadt Düsseldorf gibt es insgesamt sechs Feuerwachen, die jeweils für bestimmte Stadt-bezirke zuständig sind. Die von uns besichtigte Feuerwache 5 liegt nur zufällig direkt neben dem Flugplatz, der jedoch für sich eine eigene Feuerwehr hat. Die Feuerwache 5 ist eine der modernsten in Düsseldorf. Sie verfügt über sieben Feuerwehren und fünf Rettungsdienst-Einheiten. Im 24-Stundendienst sind ständig mindestens 23 Mann und ein Notarzt einsatzbereit. – Im Jahr 2013 gab es für die Düsseldorfer Feuerwehr mehr als 120.000 Einsätze, darunter ca. 116.000 für den Rettungsdienst und ca. 7.500 für die Feuerwehr, zwischen Weiberfastnacht und Fastnachtsdienstag über 2.000, beim Sturm „Ela“ über 4.300 Einsätze, wobei 23 Einsatzkräfte verletzt wurden. Die Düsseldorfer Feuerwehr hat ca. 1.000 Mitarbeiter (der größte Teil Beamte) und ca. 380 Fahrzeuge.

Im Anschluss an den Vortrag folgte (aufgeteilt in zwei Gruppen) eine Führung durch die Wache. Das moderne Gebäude verfügt über Aufenthalts- und Ruheräume und eine eigene Küche. – Bei Unfällen rücken ein Notarzt-Einsatzfahrzeug (mit Fahrer und Arzt) sowie ein Rettungswagen (mit zwei Rettungsassistenten als Besatzung) aus. Bei der Wache ist außerdem ein Bus für Großunfälle/Masseneinsatz stationiert, in dem gleichzeitig bis zu drei Schwerverletzte wie auf einer Intensiv-station ärztlich versorgt werden können. – Die Feuerwehrfahrzeuge sind sämtlich mit Schläuchen, Sägen, Schneiden, Sprungbrettern etc. ausgerüstet. Es gibt außerdem ein Spezial-Löschfahrzeug, das 4.000 l Löschwasser transportieren kann, sowie Fahrzeuge mit Drehleitern, die bis zu einer Höhe von 23 m ausgefahren werden können. In einem großen Materiallager befinden sich alle Materialien, die für die verschiedensten Einsätze benötigt werden.

Die sehr informative und anschauliche Führung hat allen deutlich gemacht, wie schwer und verantwortungsvoll die Tätigkeit bei der Feuerwehr ist.

Nach einer kurzen Weiterfahrt nach Essen folgte bei herrlichem Sonnenschein das Mittagessen auf der Terrasse des Restaurants „Südtiroler Stuben“ am Baldeneysee.

Bedingt durch einen Stau auf der Autobahn begann die Führung durch die Zeche Zollern in Dortmund erst gegen 15.30 Uhr (wiederum in zwei Gruppen). – Diese Zeche gilt als „Schloss der Arbeit“ und ist eines der schönsten und außergewöhn-lichsten Zeugnisse der industriellen Vergangenheit in Deutschland. Die Zeche war von 1898 bis 1966 in Betrieb. Mehrere Gebäude, sämtlich gut restauriert, können als Industriemuseum besichtigt werden. Den Eingang der Anlage bildet das Torhaus, in dem sich früher die „Markenstube“ befand; zu Beginn einer Schicht musste jeder Bergmann sich hier eine Metallmarke abholen, die er am Ende der Schicht wieder abgab; dadurch wusste man, wer jeweils noch unter Tage oder schon wieder zurück war. – Eindrucksvoll ist die große Lohnhalle mit einer Holzdecke aus dem Jahr 1902. Hier wurde den Bergleuten jeweils am 05., 15. und 25. eines Monats an zwei Schaltern ihr Lohn ausgezahlt. – Zentrales Gebäude ist die „Alte Verwaltung“. Sie ist im Baustil des Historismus (Mischung verschiedener Stilarten) fast wie eine Kirche gebaut. In der großen Eingangshalle führt eine Jugendstiltreppe in den ersten Stock, in dem sich Baderäume für die Spitzen der Verwaltung befanden.

Eine Ikone der Industriekultur ist die aus Stahl und Glas gebaute Maschinenhalle mit einem eindrucksvollen Jugendstilportal. Der Erhalt dieses Gebäudes rettete 1969 nicht nur die gesamte Anlage, sondern markiert gleichzeitig auch den Beginn der Industriedenkmalpflege in Deutschland.

Eine kurze Getränkepause im „Pferdestall“, einem Restaurant in einem der Zechengebäude, beendete die interessante Führung.

Nach reibungsloser Rückfahrt endete diese  informative und abwechslungsreiche Exkursion gegen 18:45  Uhr in Kaarst.

Vortrag

                Vortrag am 07.04.2015: „Hieroglyphen, eine kleine Einführung                                                                 für den „Hausgebrauch“

Fritz Weinstrauch, der Referent des heutigen Abends, begann seinen Vortrag mit einem Bild, das zwei ägyptischen Figuren mit Zeichen darstellte. Die Figuren waren Frauen; mit 2 rechten Händen wiedergegeben; alles sehr schön bunt gemalt.

Die Anfänge der Hieroglyphen gehen auf ca. 4.000 Jahre vor Christi zurück; die älteste bekannte Schrift-Palette ist die Narmer-Palette um 3.000 v.Chr. An Hand verschiedener Fotos erklärte Herr Weinstrauch die Funktion der Zeichen und Bilder.

Er stellte die Frage in den Raum: „warum gibt es Schiften“. Schriften hinterlassen eine bleibende Information und die Tontafeln, auf denen sie geschrieben waren, konnten transportiert werden.

Hieroglyphe bedeutet: heilige Gravur. Die einzelnen hieroglyphischen Zeichen haben mehr als nur eine Funktion. Bilder von Dingen müssen nicht immer die Bedeutung des stilisierten Zeichens wiedergeben. Sie können von rechts nach links und von oben nach unten gelesen werden. Die Schriftrichtung ist nicht festgelegt. Sie ist leicht herauszufinden. Man beginnt in der Ecke, in die Tiere, Menschen und Götter blicken; blicken die Tiere nach rechts, beginnt man rechts oben zu lesen.

Die Schriftzeichen lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: in phonetische und semantische Schriftzeichen. Die phonetischen Schriftzeichen versinnbildlichen Laute; es gibt Ein- und Mehrlautzeichen (Phonogramme). Die semantischen Hieroglyphen sind Begriffszeichen (bilden Worte und bezeichnen Gegenstände) und Deutzeichen (verdeutlichen, was gemeint ist).

Die Entschlüsselung der Hieroglyphen geht auf den eng. Augenarzt und Physiker Thomas Young und hauptsächlich auf den franz. Sprachwissenschaftler Jean Francois Champollion (1790 – 1832) zurück. Geholfen bei der Entzifferung hat der sog. Stein von Rosette. Er wurde 1799 von franz. Soldaten im Nildelta gefunden. Auf dem Stein waren drei Texte in drei verschiedenen Schiften eingemeißelt: in Hieroglyphen, Demotisch und Griechisch. Das Griechische war für die Gelehrten leicht zu entziffern. Zu lesen war eine Verordnung der altägyptischen Priester aus Memphis (196 v.Chr.).

In den letzten Zeilen des griechischen Textes versteckte sich die Sensation. Dort war zu lesen, dass der Beschluss in drei Schriften aufgeschrieben werden sollte. Somit war klar, dass das, was in Hieroglyphen und Demotisch zu sehen war, den gleichen Inhalt wie der griechische Text haben musste.

Zur Aufmunterung des trockenen Stoffes verteilte der Referent Zettel mit einigen Zeichen, damit die Teilnehmer versuchen sollten, ihren Namen in Hieroglyphen zu schreiben.

Herr Weinstrauch beendete seinen Vortrag mit dem Hieroglyphenspruch:

„Mache Dir einen schönen Tag (solange) Du lebst auf Erden“.