Vortrag

Vortrag: Sport als Element der Wirtschaftsförderung

Der Referent des heutigen Vortrags, Axel Volker, ist Vorsitzender des Stadtsportverbands in Kaarst.

Herr Volker erläuterte zunächst  seine Aufgaben. Der Stadtsportverband Kaarst besteht aus 8 Personen im Vorstand. Es werden die Interessen der Sportvereine koordiniert und gegenüber der Stadt und dem Kreis vertreten. In Kaarst sind ca. 12.000 Menschen Mitglieder in Sportvereinen.

Während die verschiedenen Sportvereine doch meistens aufgrund privater Initiative gegründet werden, sorgen die staatlichen Institutionen mehr für die notwendige Infrastruktur.

Dann beschieb er im Detail die vielen Fassetten des Sports wie die Wirkung des Sports auf den einzelnen Menschen bei seiner Persönlichkeitsentwicklung (Schule der Nation), seiner Gesundheit, seiner gesellschaftlichen Stellung und Ansehen.

Die Sportarten erreichen ein sehr unterschiedliches Niveau. Der Sport als Breitensport, Spitzen- oder Leistungssport und Profisport. Sowie Sportarten die den Jahreszeiten angepasst sind, wie Sommer- oder Wintersport, ferner den Sport als Kulturereignis von Einzelveranstaltungen über Großveranstaltungen bis zu Weltmeisterschaften und Olympiaden.

Einen breiten Raum nahm die Diskussion über den Sport als Element der Wirtschaftsförderung ein.

Spitzen-, Leistungs- und Profisport wie Fußball, Tennis, Ski, Boxen oder Radsport haben sich zu Wirtschaftsunternehmen mit Millionen- oder gar Milliarden-Umsätzen entwickelt und erreichen einen hohen Bekanntheitsgrad. Aber auch nicht so im Fokus stehende Sportarten oder Sportler sind durchaus sehr wirksame Werbeträger und tragen zum Bekanntheitsgrad einer Stadt, einer Region oder eines Landes bei. So haben die beiden Kaarster Radsportler Udo Hempel und Günter Schumacher den Bekanntheitsgrad unserer Stadt nicht unerheblich gesteigert. Somit ergibt sich eine Win – Win Situation. Die Unterstützung der Stadt zahlt sich durch die zur Verfügung gestellte Infrastruktur für das Training der beiden Sportler im Nachhinein durch den größeren Bekanntheitsgrad und die damit häufig verbundene Attraktivität, bei vielen – auch wirtschaftlich wirkenden – Maßnahmen aus.

Auch die Entscheidung die „Tour de France“ durch Kaarst rollen zu lassen und die geforderten € 50.000.- zu sponsern, wurde ausführlich diskutiert. Die geäußerten Zweifel über den Sinn und die Wirtschaftlichkeit der Investition wurden wohl am Ende doch zerstreut. Zwar lässt sich der Erfolg nicht in Euro und Cent errechnen, doch dies ist bei Werbeausgaben häufig der Fall. Die Hälfte der Werbeausgaben – hat einmal ein kluger Geschäftsmann gesagt – sind unnötig oder falsch ausgegeben, leider weiß ich nicht welche Hälfte es ist.

Eine von dem Kaarster Bürger Franz Josef Kallen geleitete Bürger-Gruppe hat die geforderten 50.000,- € gesammelt und der Stadt zur Verfügung gestellt. Somit konnte die geforderte Summe gezahlt werden. Die Stadt hat dann für die reibungslose Durchfahrt mit der notwendigen Infrastruktur gesorgt. Viele freiwillige und unbezahlte Helfer haben mitgeholfen, dass alles reibungslos ablief. Auf dem Rathausplatz in Büttgen hatten viele Geschäftsleute Verkaufs- und Infostände errichtet und gute Einnahmen erzielt oder Geschäfte angebahnt. Kaarst/Büttgen wurde im Fernsehen gezeigt. Auf der Fahrtroute von der Bauerbahn über die BraunsMühle bis zur Ausfahrt nach Kleinenbroich wurde die Strecke von Menschentrauben belagert. Es war ein Großereignis für den Ort, wie es der Protokollverfasser in fast 50 Jahren noch nicht erlebt hat.

Nachdem Herr Volker auch die ihm gestellten Fragen zufriedenstellend beantwortet hatte, belohnte viel Beifall den Vortragenden.