Vortrag

                Vortrag am 07.04.2015: „Hieroglyphen, eine kleine Einführung                                                                 für den „Hausgebrauch“

Fritz Weinstrauch, der Referent des heutigen Abends, begann seinen Vortrag mit einem Bild, das zwei ägyptischen Figuren mit Zeichen darstellte. Die Figuren waren Frauen; mit 2 rechten Händen wiedergegeben; alles sehr schön bunt gemalt.

Die Anfänge der Hieroglyphen gehen auf ca. 4.000 Jahre vor Christi zurück; die älteste bekannte Schrift-Palette ist die Narmer-Palette um 3.000 v.Chr. An Hand verschiedener Fotos erklärte Herr Weinstrauch die Funktion der Zeichen und Bilder.

Er stellte die Frage in den Raum: „warum gibt es Schiften“. Schriften hinterlassen eine bleibende Information und die Tontafeln, auf denen sie geschrieben waren, konnten transportiert werden.

Hieroglyphe bedeutet: heilige Gravur. Die einzelnen hieroglyphischen Zeichen haben mehr als nur eine Funktion. Bilder von Dingen müssen nicht immer die Bedeutung des stilisierten Zeichens wiedergeben. Sie können von rechts nach links und von oben nach unten gelesen werden. Die Schriftrichtung ist nicht festgelegt. Sie ist leicht herauszufinden. Man beginnt in der Ecke, in die Tiere, Menschen und Götter blicken; blicken die Tiere nach rechts, beginnt man rechts oben zu lesen.

Die Schriftzeichen lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: in phonetische und semantische Schriftzeichen. Die phonetischen Schriftzeichen versinnbildlichen Laute; es gibt Ein- und Mehrlautzeichen (Phonogramme). Die semantischen Hieroglyphen sind Begriffszeichen (bilden Worte und bezeichnen Gegenstände) und Deutzeichen (verdeutlichen, was gemeint ist).

Die Entschlüsselung der Hieroglyphen geht auf den eng. Augenarzt und Physiker Thomas Young und hauptsächlich auf den franz. Sprachwissenschaftler Jean Francois Champollion (1790 – 1832) zurück. Geholfen bei der Entzifferung hat der sog. Stein von Rosette. Er wurde 1799 von franz. Soldaten im Nildelta gefunden. Auf dem Stein waren drei Texte in drei verschiedenen Schiften eingemeißelt: in Hieroglyphen, Demotisch und Griechisch. Das Griechische war für die Gelehrten leicht zu entziffern. Zu lesen war eine Verordnung der altägyptischen Priester aus Memphis (196 v.Chr.).

In den letzten Zeilen des griechischen Textes versteckte sich die Sensation. Dort war zu lesen, dass der Beschluss in drei Schriften aufgeschrieben werden sollte. Somit war klar, dass das, was in Hieroglyphen und Demotisch zu sehen war, den gleichen Inhalt wie der griechische Text haben musste.

Zur Aufmunterung des trockenen Stoffes verteilte der Referent Zettel mit einigen Zeichen, damit die Teilnehmer versuchen sollten, ihren Namen in Hieroglyphen zu schreiben.

Herr Weinstrauch beendete seinen Vortrag mit dem Hieroglyphenspruch:

„Mache Dir einen schönen Tag (solange) Du lebst auf Erden“.