Vortrag

Vortrag am 07.10.2ß14 von CF Alexander von Wedelstädt                      „Vielvölkerstaat Namibia“                             

Zur Einführung in das Thema seines Vortrags erklärte CF Alexander, nicht nur touristische Highlights von Namibia zeigen zu wollen. Vielmehr werde er im Wesentlichen die einzelnen Völker, ihre Historie, aktuelle Probleme und Wirtschaftsstrukturen, vor allem die der Farmen, aus seiner persönlichen Erfahrung von diversen Reisen und durch verwandtschaftliche Beziehungen zu Farmern und anderen Unternehmern beleuchten.

Alexandres Ehefrau Margarethe unterstützte den Vortrag mit eigenen Bildern, die das heute noch unterschwellig deutsch geprägte Land lebendig werden ließen.

Einige Stichworte:
Ca. 2,1 Millionen Einwohner, Bevölkerungsdichte: rund 2,6 Einwohner pro Quadratkilometer, 17% HIV positiv, Bevölkerungswachstum 1,5 Prozent. Offizielle Landessprache Englisch; Hauptum­gangssprache Afrikaans. Aber auch Deutsch ist neben den Stammessprachen anerkannte National­­sprache. Namibia ist multikulturell. Die wichtigsten schwarzen Volksstämme sind: Owambo  mit ca. 50% der Bevölkerung, weiterhin Okavango (9%), Herero (7% = ca. 120.000 Menschen), Damara (7%), Nama (5%), Caprivier (4%) und Buschmänner/San (3% = ca. 40.000 Menschen). Jedes Volk hat seine eigene Kultur und Sprache. Die meisten Völker sind in Stämme untergliedert. Die Stämme oder Gemeinschaften regeln ihre internen Angelegenheiten selbst, z.B. die Häuptlingswahlen, und haben eigene Sprachen. 

Die weiße Bevölkerung Namibias macht rund 6% der Gesamtbevölkerung aus. Sie stammen von den Buren, Engländern, Portugiesen oder Deutschen ab.

50% der Bevölkerung  leben unter der Armutsgrenze.

Die  San und die Damara sind die ältesten Völker in Namibia. Sie sind vor etwa 2.000 Jahren in das südliche Afrika zugewandert, sind noch heute Sammler, widersetzen sich der Zivilisierung und sind mehr geduldet als willkommen. Im 17. Jahrhundert kamen Herero-, Nama-, Orlam- und Owambo-Stämme ins Land drängten die San in Richtung Osten, in die Kalahari-Wüste, ab.

1885 – 1918 Deutsch-Südwestafrika.
1904 Aufstand der stolzen Herero. Generalleutnant Lothar von Trotha warf den Aufstand nieder. Der größte Teil der Herero floh daraufhin in die fast wasserlose Omaheke-Wüste. Trotha ließ diese abriegeln und die Flüchtlinge von den wenigen dort existenten Wasserstellen verjagen, so dass tausende Herero mitsamt ihren Familien und Rinderherden verdursteten, (über 65.000 bis 85.000 Herero  sowie etwa 10.000 Nama)

Wirtschaft:  Bruttoinlandsprodukt:  10,5 Milliarden Euro/Jahr,   Durchschnitts-Einkommen: 1440 USD/Jahr
Bergbau: (Diamanten, Uran, Zink, Flussspat, Gold, Kupfer, Blei und Salz)
Landwirtschaft:   Kaum Ackerbau (zu trocken),  Viehzucht (Farmen ab 5000 ha erst wirtschaftlich – 30 ha/Rind sind erforderlich)
Tourismus: ca. 14% des BIP. Das mit vielen Naturdenkmälern gesegnete Land ist einen Besuch wert.

Margarethes Bilder zeigten phantastische Landschaften, das pralle Leben der Menschen, scheue Tiere und berichteten von einmaligen Natur-Erlebnissen. Alexander würzte seinen Vortag aber auch mit vielen erlebten Geschichten, Gesprächen mit Einheimischen, deren Gewohnheiten,  Schwierigkeiten der Schulbildung  und auch deren Freuden, was uns Land und Leute plastisch vor Augen führte.  Wir hatten den Eindruck, dabei gewesen zu sein.

Als Dankeschön war den Beiden ein lang anhaltender Beifall sicher.