Exkursion

                       Exkursion am 21.10.2014 nach Oberhausen:                   Industriemuseum Zinkhütte und Gasometer „Der schöne Schein“ 

Organisation und Durchführung dieser Exkursion lag in den bewährten Händen von Clubmeister Anton Diening.

Pünktlich um 10.00 Uhr begann eine Führung durch das LVR Industriemuseum Zinkhütte Altenberg in Oberhausen. Hier wird mit vielen Exponaten die Geschichte der Schwerindustrie des Ruhrgebiets lebendig.

Die Zinkfabrik Altenberg bestand von 1854 bis 1981. Geschmolzen wurde Zinkerz, das ganz überwiegend in Belgien (nahe Aachen) gefördert wurde. Im Erz waren neben Zink auch Blei, Schwefel und andere Mineralien enthalten, die ebenfalls gewonnen wurden.

Oberhausen bezeichnet sich selbst als die „Wiege des Ruhrgebiets“. Die Stadt entstand erst 1847 aus der Zusammenlegung von vier kleineren Orten. Auslöser war, dass der Unternehmer Franz Haniel hier den ersten, senkrecht in die Erde hineinführenden Schacht bauen ließ und damit den industriellen Kohlebergbau in Deutschland begann.

Anhand von Modellen wird gezeigt, dass zunächst im Hochofen aus Erz, Kohle, Kalk u.a. das Roheisen erschmolzen wird. Daraus wird im Converter durch Einblasen von Sauerstoff der Kohlenstoff wieder getrennt und es entsteht Stahl. Dieser wird entweder als Gussstahl oder als Walzstahl weiterverarbeitet. Seit etwa 100 Jahren gibt es auch den nicht rostenden Edelstahl. Insgesamt gibt es mehr als 2.500 Stahlsorten, die sich in ihren Eigenschaften nach Härte, Zugfestigkeit, Elastizität etc. unterscheiden. Seit etwa 1870 sind Schritt für Schritt Verfahren zur Prüfung der Qualität des Stahls entwickelt worden. Die Initiative hierzu ging aus von dem von etwa 25 Unternehmen gegründeten „Dampfkessel-Überwachungsverein“, aus dem der heutige TÜV hervorgegangen ist. Auch die ersten DIN-Normen sind hier entwickelt worden.

Auf einer alten Prüfmaschine wurde uns sehr anschaulich die Prüfung eines Stücks Stahl auf Zugfestigkeit demonstriert; mit zunehmender Zugbelastung dehnte sich der Stahl zunächst sichtbar mehrere Zentimeter in Zugrichtung aus, ehe er bei einer Zugkraft von ca. 15 to riss.

Bemerkenswerte Exponate waren eine große Hammerschmiede, (auf der nahtlose Stahl-reifen geschmiedet werden konnten), eine Kruppkanone von 1864 sowie eine U-Boot-Kanone von 1916. Schließlich wurden uns noch eine große Drehbank von 1929 und eine Hobelbank von 1928 vorgeführt, die ursprünglich von einer Dampfmaschine (heute von einem Elektromotor) über eine Transmissionseinrichtung, die damals durch die gesamte Fabrikhalle führte, angetrieben wurden.

Nach kurzer Fahrt folgte im „Schloss Oberhausen“ ein schmackhaftes Mittagessen.

Ab 14.00 Uhr begann eine Führung durch die Ausstellung „Der schöne Schein“ im Gasometer Oberhausen.

Der Gasometer wurde 1925 gebaut. Er ist 117 m hoch und hat einen Durchmesser von 68 m. In ihm konnten bis zu 347.000 m³ Industriegas gespeichert werden. Er ist (war) der größte Gasometer in Europa. Im Jahre 1986 wurde er geschlossen, weil man keinen Gasometer mehr brauchte. Seit Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts wird er für diverse Ausstellungen genutzt.

Die Ausstellung „Der schöne Schein“ zeigt in großformatigen Fotografien und originalgetreuen Kopien etwa 200 der weltweit berühmtesten Gemälde und Plastiken. Diese sind auf zwei Etagen verteilt. Sie sind nach Themen gegliedert zusammengestellt, und zwar in der unteren Ebene nach den Themen „Himmlische Sphären“, „Das Goldene Zeitalter“, „Das Urteil des Paris“ und „Erklärung des Todes“, in der oberen Ebene „Die Gestalt des Menschen“, „Das Antlitz des Menschen“, „Schönheit des Schreckens“, „Ruinenlandschaften“ und „Die Erhabenheit der Natur“. Durch beide Ebenen führte uns eine fachkundige Führerin, die zu einigen Exponaten interessante Erläuterungen gab. Anschließend bestand noch Gelegenheit, allein in Ruhe durch die Vorstellung zu gehen. Aus der Vielzahl der Reproduktionen seien hier nur erwähnt: Die „Nofretete“, die „Venus von Capua“, da Vincis “Mona Lisa“, van Goghs „Sternennacht“ usw. usw..

Den Abschluss des Besuchs bildete in dem riesigen Gasometerraum über der Kunstausstellung eine Multimedia Lichtschau. Von 21 Hochleistungsprojektoren werden auf die 100 m hohe Innenwand des Gasometers wechselnde schwarz-weiß Strukturen projiziert, die beeindruckende grafische, wechselnde Gestalten bilden.