Vortrag

                           Vortrag am 05.08.2014 von Dr. Fritz Weinstrauch:                              „Es lebe das Chaos! – Wie die Unordnung unser Leben bestimmt.“

Der Referent eröffnete seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass er seine Thesen mit anschaulichen Experimenten untermauern würde. Dann folgte ein Experimentalvortrag, der sicher auch Studenten der Physik  im 2. Semester ans Schwitzen gebracht hätte.

Wer Ratschläge zur Beseitigung seines eigenen Lebenschaos erhofft hatte, sah sich getäuscht.

Das Chaos fasziniert und ängstigt den Menschen durch seine Sehnsucht nach Ordnung. Im Bemühen, Ordnung zu erreichen entsteht jedoch immer auch Unordnung. Ludwig Boltmann führte den Begriff „Entropie“ im Wissensgebiet der Thermodynamik ein. Dieser Begriff wird gerne auch außerhalb der Physik genutzt und missverständlich als eine Art Unordnung bezeichnet.

Menschliches Tun schafft in der Regel mehr Entropie(Unordnung) beim Bemühen,  Ordnung zu schaffen. Beispiel :Krieg.

Einige Satelliten auf geordneten Bahnen verursachen inzwischen über 100.000  Teile Weltraumschrott.

Leben ist geschenkte Ordnung durch Nutzung der Sonnenenergie. Lebewesen nehmen Nahrung mit hoher potentieller Wärmeenergie und niedriger Entropie auf, nutzen die Wärmeenergie und erzeugen Endprodukte höherer Entropie. Ordnung kann man in Teilbereichen schaffen, aber auf Kosten der Unordnung in benachbarten Bereichen.

Es gibt in der Praxis überwiegend irreversible Prozesse, die mit keinem Mittel wieder zum Anfangszustand zurückgeführt werden können. Dies zeigten auch einige Experimente, die diese theoretischen Erkenntnisse ergänzten, z.B.:
–  Eine Kugel rollt nicht von allein den Berg hinauf.
–  Ein aufgelöstes Zuckerstück wird nie mehr zum Zuckerwürfel.
–  Wärme überträgt sich nur von warm nach kalt.

Zum Schluss seiner Ausführungen dankten die Zuhörer dem Referenten für seine Heranführung an das gewiss nicht leichte Thema seines Vortrags.