Vortrag

Martinsfeier des PROBUS Clubs Kaarst am 18.11.2014

Vizepräsident Peter Hacke vertrat den anlässlich eines Konzertes in Rom weilenden Präsidenten Adolf Schätzlein. Gast und Referent war Dr. Bruns aus Altenberge, der uns seinen von ihm gegründeten Verein NGH (Nachhaltig gegen Hunger – contre la faim e.V.-) vorstellte.

Dr. Bruns berichtete, als Bauernsohn nahe Osnabrück geboren, landete er nach seinem Studium im Landwirtschaftsministerium Niedersachsen, wo sein Interesse der inter-nationalen Zusammenarbeit galt.

Im Jahr 2002 wurde der Verein NGH, Göttingen unter der Zuständigkeit von Dr. Bruns gegründet. Es wurde bereits zuvor auf Vorschlag des damaligen Ministers Funke ein Agrarprojekt mit bäuerlichen Betrieben aufgebaut. Rebellen zerstörten diese Anlagen. Da man die Menschen nicht in Armut lassen wollte, gründete man den neuen Verein mit zunächst 18 Flüchtlingsfamilien. Es wurde eine Landarbeitersiedlung mit einem Startkapital von € 5.000 geschaffen.

„Eine Angel zu reichen ist zu wenig, man muss erklären wie man mit der Angel umgeht“. Daher wurde Hilfestellung bei der Projektentstehung geleistet und danach wurde gemeinsam gefeiert. Gemeinsame Feiern motivieren die Leute und sind wichtig.

Wichtigste Förderung war die Ausbildung der Kinder. Es entstanden zahlreiche Schul-bauten mit eigenen Brunnen, Kantinen, Toiletten und Lehrerwohnungen. Für diese Projekte wurde und wird Geld benötigt. Die Errichtung der 9 Schulen kostete einschl. 2016  € 383.000. Alle Schulen werden im gleichen Stil gebaut, das spart Architekten- und Statikerkosten.

Unterstützt durch Spenden, Mittel der „Bingostiftung“ Niedersachsen sowie des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung wird die Realisierung dieser Projekte ermöglicht. Dabei geht dass eingenommene Geld von Göttingen direkt auf ein eigenes Konto in Afrika, wobei jede Überweisung penibel geprüft wird, um Misswirtschaft vorzubeugen.

Die Kernmannschaft des Vereins besteht aus 6 ehrenamtlich tätigen Personen.

Die Elfenbeinküste hat sowohl tropischen Regenwald als auch feine Sandstrände.

Im Süden des Landes leben vorwiegend Christen mit ca. 30 %, im Norden hingegen fast 40 bis 45 % Moslems. In der Mitte gibt es Naturreligionen unbekannter Zahl. Es gibt keine Religionsfehden. Der nachgebaute Petersdom für Katholiken z. B. legt hierfür Zeugnis ab.

Die Ethnien sind unterschiedlich hinsichtlich Sprache und Traditionen. Die offizielle Sprache ist französisch. Über 60 % sind Analphabeten, davon Frauen mit über 73 %. Über 4 Millionen Jugendliche sind ohne Arbeit und Berufsausbildung, da diese gänzlich fehlt. Der Schulunterricht ist frei, das Material muss aber bezahlt werden. Arme können sich das nicht leisten.

Die Elfenbeinküste beträgt 322.000 km² (Deutschland 357.000 km²)  mit 21,5 Millionen Einwohnern (Deutschland 80 Millionen).

Die Ernten rühren aus Anbau landwirtschaftlicher Produkte wie Mais, Kakao, Kaffee, Ananas, Mango, Papaya, Ölpalmen, Kokosnüssen, Bananen und Kautschuk. Ferner gibt es Fisch-, Vieh- und Holzwirtschaft. Es gibt Vorkommen an Erdöl, Gold, Diamanten. Eigentlich könnte es ein reiches Land sein, aber ….

Von chicen Villen bis zu ganz armseligen Blechhütten ist alles vorhanden.

Zum Schluss bezifferte Dr. Bruns die für das Jahr 2017/2018 benötigte Spendensumme  auf € 60.000. Hierzu hat der Probusclub durch die Spenden der Anwesenden ein wenig mit einer Summe von € 945 beigetragen, zumal diese Summe aus der Clubkasse auf € 1.000 aufgestockt wurde.