Bei schönem Probuswetter starteten 26 Clubfreundinnen und –freunde frühmorgens zur Busfahrt nach Reken im westlichen Münsterland.
Präsident Toni begrüßte die Teilnehmer und gab einen kurzen Überblick über das bevorstehende Tagesprogramm.
Gegen 10 Uhr erreichten wir die Fa. Iglo. Dort erwartete uns Frau Icking, die uns alles Wissenswerte über Iglo erzählen und zeigen würde. Wir alle kennen die Igloprodukte, aber wie werden sie hergestellt? Zunächst zeigte sie uns 3 Filme mit den wesentlichen Angaben über die Fabrik. Grundlagen sind die nachwachsenden Rohstoffe (Spinat, Rotkohl, Weiskohl, Porree, Basilikum, Petersilie). Diese werden in den folgenden Verfahrensschritten bearbeitet:
1, Ernte, 2. Anlieferung über LKW Waage, 3. Qualitätskontrolle, 4. Beseitigung von unerwünschten Inhalten (Insekten, Stielen), 5. Waschen und Blanchieren (bei 95 Grad), 6. Schockgefrieren (bei minus 25 Grad), 7. „Blubb“ (Zugabe von Sahne), 8. Abfüllen in verkaufsfähige Packungen,9. Palettieren, 10. Tiefkühllagerung (fertig zum Verkauf). Dieser Arbeitsablauf bedeutet, dass die Herstellung der Produkte von der Ernte bis zum fertigen Produkt nur ca. 3 Stunden dauert.
Ca. 500 Mitarbeiter beschäftigt Iglo. Es wird im 3-Schichtbetrieb gearbeitet.
Mit der elektrischen Minibahn verfolgten wir im Werk die einzelnen Verfahrensschritte mit entsprechenden Erläuterungen von Frau Icking. Leider wurde z.Zt. kein Spinat verarbeitet. Spinat wird zweimal im Jahr geerntet. Auf diesen Feldern darf erst nach 3 Jahren wieder Spinat geerntet werden.
Im Anschluss an die Werksbesichtigung fuhren wir mit der Minibahn weiter durch die umliegenden Felder mit dem angebauten Gemüse. Es gibt ca. 200 alteingesessene Bauern, die vertragsmäßig für Iglo arbeiten. Auch Frau Icking betreibt mit ihrem Ehemann einen Bauernhof und ist Zulieferer für Iglo. Iglo gibt entsprechende Vorgaben über Gemüseart, Aussaat und Ernte. Für die Besucherführung erhielt Frau Icking eine entsprechende Ausbildung von Iglo.
Zum Abschluss wurden wir zu einem Imbiss mit köstlichen Iglo-Produkten eingeladen
Gegen 12,15 Uhr starteten wir unter Begleitung des Stadtführers, Herrn Wolter, zu einer Busrundfahrt durch die Gemeinde Reken. Reken besteht aus den 5 Ortsteilen, Groß Reken, Maria Veen, Klein Reken, Bahnhof Reken und Hülsten. Die Ortsteile wurden 1964 zur Gemeinde Reken zusammengefasst. Sie ist katholisch-ländlich geprägt und hat ca. 15.000 Einwohner. Landwirtschaft und kleinere Handwerksbetriebe sowie das Umland bis hin zum nahen Ruhrgebiet bieten ausreichend Arbeitsplätze.
Wir fuhren durch die 5 Ortsteile, Herr Wolter zeigte uns die Sehenswürdigkeiten, im Wesentlichen katholische Kirchen, eine kleine evangelische Kirche, Schulen, Sportstätten sowie die Windmühle, das Wahrzeichen von Reken.
In Maria Veen befindet sich ein Kloster mit entsprechenden sozialen Einrichtungen für bedürftige und wohnungslose Mitbürger.
Gegen 13,30 Uhr, nach dem Ende der Rundfahrt, fuhren wir zur Besichtigung einer Biogasanlage auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der Familie Benning. Neben der Landwirtschaft betreibt die Familie diese Biogasanlage zur Erzeugung von Strom und Wärme. Zum Einsatz kommen neben nachwachsenden Rohstoffen (Mais), Mist aus der Tierhaltung sowie Erntereste (Wurzeln etc.). Diese werden in 2 Fermenter eingebracht und dort zur Gärung gebracht. Dabei entsteht das Gärgas, das zu 55 Prozent aus Methan besteht. Der Rest ist Kohlendioxyd mit Spuren von Sauerstoff. Im Nachgärer wird das Gas von den festen und flüssigen Restoffen getrennt. Die Reststoffe enthalten die Nährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kali. Dies ist ein hochwertiger Dünger, Kurzbezeichnung „NPK“.
Das Gas gelangt mit einem Druck von ca. 200mbar zum Blockheizkraftwerk bzw. direkt zum Verbraucher. Im Blockheizkraftwerk dient das Gas als Antrieb eines speziellen Verbrennungsmotors. Dieser treibt wiederum einen Generator zur Stromerzeugung an. Die bei der Verbrennung erzeugte Wärme dient zur Warmwasseraufbereitung und gelangt von dort zum Verbraucher.
Das Gezeigte ist ein eindrucksvolles Beispiel für eine dezentrale Energieversorgung mit nachwachsenden Rohstoffen. Die vielen Fragen zeigte das große Interesse der Teilnehmer.
Gegen 15 Uhr starteten wir zu unserem letzten Treffpunk, zur Kaffeetafel im Cafe „Altes Spritzenhaus“ in Reken. Nach dem Genuss von Kaffee und Kuchen traten wir um 16 Uhr die Heimreise an.