Exkursion

Exkursion nach Maria-Laach

Der strahlende Himmel schon auf der Hinfahrt im als solcher auch äußerlich erkenn-baren (Schülergesichter mit cap and gown) Schulbus der Internationalen Schule Neuss verhieß beste Voraussetzungen für den Ausflug in die Eifel.

In Maria-Laach angekommen wurden wir zunächst von Herrn Alter, seines Zeichens Gärtner, zuständig für Topfpflanzen und Kräuter, und einer von zwei Pflanzendoktoren, durch die Kloster-Gärtnerei geführt. Er klärte uns Aufgaben und Inhalt der Klo­stergärtnerei und legte besonderen Wert auf die Pelargonien-Sammlung, mit der die Gärtnerei sich arterhaltenden – es gibt rd. 280 Arten,  in der Gärtnerei rd. 100 Arten und Sorten – Aufgaben widmet. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Pelargonium sidoidis, aus deren Wurzel Umkaloabo, das Mittel gegen Erkältung,  gewonnen wird.

Nach einem vorzüglichen Mittagessen im Seehotel schauten wir uns im Klosterforum den Film „Unter der Führung des Evangeliums“ an, der uns in 20 Minuten in die Welt des Klosters einführte.

Anschließend nahm uns Bruder Elias auf einen Gang durch die Klosteranlage mit. Zunächst führte er uns in der Johannes-Kapelle in die Geschichte und Baugeschichte des Klosters ein. Die Johannes-Kapelle war zur Zeit der Jesuiten Klosterpforte und wird heute genutzt u.a. für Taufen. Bemerkenswert die Fenster von Georg Meistermann und Ausstattungsstücke von Ewald Mataré.

Das Kloster wurde 1093 von Pfalzgraf Heinrich II von Laach gegründet. 1802 wurde es unter Napoleon aufgehoben und von den Franzosen in Besitz genommen, 1820 vom preußischen Regierungspräsidenten in Trier,  Daniel Heinrich Delius, samt See und Ländereien als Gutshof erworben. 1863 errichtete hier die deutsche Jesuitenprovinz ihr Collegium Maximum. Im Rahmen des Kulturkampfes mussten die Jesuiten 1872 das Kloster aufgeben. 1892 erfolgte die Wiederbesiedlung durch Benediktinermönche aus der Erzabtei Beuron.

Bruder Elias führte uns zum Schluss seiner Führung in die sog. Jesuiten-Bibliothek, die aus den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts stammt, der Zeit, als die Jesuiten in Maria Laach waren. Die Buchregale befinden sich in Holzgalerien auf drei Stockwerken, die durch eine gusseiserne Wendeltreppe in der Mitte des Raums erschlossen werden. Die Bibliothek wurde 2015 renoviert und wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.

Durch einen Teil des ehemaligen Kreuzgangs ging es in die romanische Abteikirche, in der Bruder Elias uns verließ, weil Führungen dort grundsätzlich nicht stattfinden, um die Gläubigen nicht in ihrer Andacht zu stören.

Bis zur Abfahrt des Busses gab es noch Gelegenheit, in der Buch- und Kunsthandlung des Klosters zu stöbern.