Reisebericht: Armenien und Georgien

Vortrag: Reise durch Armenien und Georgien

Clubfreund Hartmut Becker und seine Frau Elfie hatten im Herbst letzten Jahres zwei Wochen lang den Kaukasus bereist und dabei Armenien und Georgien besucht. Hartmut war von Armenien begeistert und stellte das Land in den Mittelpunkt seines Lichtbildervortrags. Für Georgien blieb nur noch wenig Zeit. Hartmut erläuterte am Schluss seines Vortrages die Gemeinsamkeiten von Armenien und Georgien und zeigte zunächst einige Fotos von der Landeshauptstadt Tiflis.

Armenien ist ein Binnenstaat im Kaukasus und so groß wie Belgien, aber mit nur rund drei Millionen Einwohnern. Es grenzt im Norden an Georgien, im Osten an Aserbaidschan und den Iran und im Westen an die Türkei. Das Staatsgebiet umfasst den nordöstlichen Teil des ehemals viel größeren armenischen Siedlungsgebiets. Dieses unterstand in der wechselvollen Landesgeschichte den unterschiedlichsten Herrschern, bildete aber nur selten ein vereintes Reich. Die Türkei und Aserbaidschan haben ihre Grenze zu Armenien zurzeit geschlossen, so dass dasLand nur über Georgien sowie über den Iran Zugang zu anderen Ländern hat.

Von der Staatsform her ist Armenien eine parlamentarische Demokratie. Lebensgrundlage sind im wesentlichen Bergbau (Eisen, Kupfer, Zink, Aluminium) und Landwirtschaft (Obst, Gemüse, Wein). Von steigender Bedeutung ist der Tourismus, der es inzwischen auf mehr als 1 Mio. Besucher pro Jahr gebracht hat. Auch die rund 6 Mio. Armenier, die im Ausland leben, tragen mit ihren Zahlungen wesentlich zum Wohlstand des Landes bei.

Hartmuts und Elfies Standquartier war die Hauptstadt Eriwan, die nicht nur geographisch Mittelpunkt des Landes ist. Hier pulsiert das Leben insbesondere am Platz der Republik, dem zentralen Verkehrs-knotenpunkt der Stadt. Dort befinden sich wichtige Gebäude, Hotels und ausgedehnte Parkanlagen. Abends finden dort aufwendige Wasserspiele statt, bei denen sich das Wasser computergesteuert zu den Klängen meist allgemein bekannter klassischer Musik bewegt.

In dem sogen. Siegespark auf einem Hügel ist eine 56 m hohe Statue aufgestellt, die Mutter Armeniens, die die Selbständigkeit Armeniens dokumentieren soll.

Besonders wichtig für die Identität Armeniens ist ferner das Museum der Handschriften – genannt Matenadaran, das zum Weltkulturerbe gehört. Hier sind viele tausend armenische Handschriften gesammelt worden.

Die dritte wichtige Institution ist auf einem Hügel die Gedenkstätte für den Völkermord. Sie erinnert an die Ermordung von schätzungsweise 1,5 Mio. Armeniern im 1. Weltkrieg durch die Türken.

Eine besondere Attraktion in Eriwan ist die Kaskade. Es handelt sich hierbei um ein Bauwerk, das den unteren Teil der Stadt mit den höher gelegenen Stadtteilen verbindet und im Innern eine große Glasausstellung beherbergt.

In Armenien ist das Christentum Staatsreligion. Kirchen und Klöster haben hier schon immer eine besondere Rolle gespielt. Eine typisch armenische Besonderheit sind die Kreuzsteine. Es gibt sie hier noch zu tausenden. In den heute nicht mehr zu Armenien gehörenden Gebieten in der Türkei und Aserbeidschan sind sie bewusst zerstört worden.

Armenien erhebt den Anspruch, Mutterland des Weinbaus zu sein. Schon Noah soll nach seiner Landung am Berg Ararat einen Weinberg angelegt haben. Heute wird der Wein u.a. zu einem besonders hochwertigen Cognac, dem Ararat-Kognak, verarbeitet und in alle Welt exportiert.

Zum Abschluss wies Hartmut auf das uns allen bekannte Radio Eriwan hin und zitierte einige gelungene Witze.