Vortrag: Kulturförderung in NRW
Für den heutigen Vortrag konnten wir Staatsminister a.D. Dr. Fritz Behrens, jetzt ehrenamtlicher Präsident der Kulturstiftung NRW, gewinnen.
Zur Einführung in das Thema zeigte uns Dr. Behrens den Film „Das Unmögliche möglich machen – 25 Jahre Kulturstiftung NRW“. Neben der Schwerindustrie ist Kultur das weithin leuchtende Aushängeschild von NRW. Das Land ist nicht nur das bevölkerungsreichste Deutschlands. Diese Region ist auch eine der dichtesten und vielfältigsten Kulturlandschaften Europas. Nirgendwo sonst, auch nicht in Berlin, ist der kulturelle Reichtum so geballt und einzigartig wie in Nordrhein-Westfalen. Damit dies so bleibt, unterstützt die Kunststiftung NRW herausragende künstlerische Positionen und Projekte, insbesondere mit Bezug zu NRW. Der Film zeigte Beispiele dieser Fördertätigkeit, vor allem aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater und Literatur, aber natürlich auch der bildenden Kunst.
Der Referent wies ergänzend auf die NRW Stiftung hin. Während die 1989 von Johannes Rau gegründete Kunststiftung, eine Stiftung bürgerlichen Rechts, die professionelle Kunst fördert, unterstützt ihre drei Jahre ältere Schwester die ehrenamtliche Kulturarbeit. Beide Stiftungen erhalten ihre Mittel von der Lottogesellschaft des Landes NRW in Münster, kurz Westlotto, die die Spielbanken des Landes betreibt.
Art. 18 Abs.1 der Landesverfassung von Nordrhein-Westfalen bestimmt: Kultur, Kunst und Wissenschaft sind durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern.
In NRW werden insgesamt jährlich rd. 1,6 Mrd. € für die Förderung von Kunst und Kultur ausgegeben. Das sind am Tag pro Kopf der Bevölkerung 88,00 €. Davon entfallen rd. 80 % auf die Kommunen und rd. 20% auf das Land. Im Haushalt des Landes sind derzeit 200 Mio. € veranschlagt. Die neue Koalition von CDU und FDP will diesen Betrag in den kommenden fünf Jahren um insgesamt 100 Mio. € aufstocken.
Die Kunst- und Kulturförderung ist nach dem Grundgesetz wie nach der Landesverfassung NRW in erster Linie Sache der Länder und Gemeinden. Der Bund übernimmt mit rund 1,2 Milliarden Euro etwa dreizehn Prozent der Gesamtausgaben für Kunst und Kultur. Er ist dabei für kulturelle Einrichtungen und Projekte von nationaler Bedeutung zuständig und engagiert sich zudem besonders in Berlin. Seit 2013 ist die Berliner CDU-Politikerin Monika Grütters Staatsministerin für Kultur und Medien. Mit Ihrem Engagement trägt sie zur Ausweitung der Fördertätigkeit des Bundes bei.
In der anschließenden Diskussion wurden die bedeutendsten Kultureinrichtungen im Rheinkreis Neuss angesprochen, z.B. die Insel Hombroich oder die Raketenstation mit der Langen-Foundation.
Zum Abschluss des Vortrages wurde auf die Möglichkeit hingewiesen, Mitglied im Förderverein der NRW-Stiftung zu werden. Für einen Jahresbeitrag von 30 Euro für ein Einzelmitglied bzw. 35 Euro für die Familienmitgliedschaft gibt es bei mehr als 350 Museen und Ausstellungen in NRW ermäßigten oder freien Eintritt, die Möglichkeit an exklusiven Exkursionen zu den geförderten Projekten teilzunehmen und drei Mal jährlich die Zeitschrift „Die NRW-Stiftung“ mit Berichten und Hintergrundinformationen zu den geförderten Projekten portofrei ins Haus zu erhalten..