Exkursion

Exkursion: Besuch der Museumsinsel Hombroich

Gegen 11 Uhr trafen wir im Eingangsbereich der Museumsinsel den sehr kompetenten Herrn Stittgen, der aber Wert darauf legte, kein Führer sondern ein Kunsterklärer zu sein.

Der Initiator der Museumsinsel, Karl-Heinrich Müller, war schon als Kind von der Kunst begeistert, doch widmete er sich zunächst dem Vermögensaufbau als Immobilienmakler und seiner privaten Sammelleidenschaft ehe er 1987 das Museum als Stiftung gründete. Verwirklicht wurde ein Ensemble aus Landschaft, Architektur und Kunst in Anlehnung des Mottos von Paul Cézanne „Kunst parallel zur Natur“ und an den Garten in Giverny.

Aus dem verwilderten historischen Park von 1816, der eigentlichen Insel Hombroich und dem angrenzendem Ackerland gestaltete der Gartenarchitekt Bernhard Korte eine für den Niederrhein typische aber außergewöhnlich schöne Park- und Auenlandschaft, in Balance von Naturbelassenheit und pflegendem Eingriff.

Der Bildhauer Erwin Heerich entwarf zehn begehbare Skulpturen, die von dem Architekten Hermann Müller ausgeführt wurden. In ihnen ist die Kunstsammlung des Stifters zu sehen ist, die nach dessen Willen auch in dieser Form bestehen bleiben soll.

Das Ausstellungskonzept folgt der Konzeption des Malers Gotthard Graubner, der im Gegensatz zur gängigen Museumspraxis die Exponate nicht chronologisch oder nach Stilrichtungen anordnet, sondern immer wieder Kunstgegenstände aus zwei Jahrtausenden gegenüberstellt und so mitein¬ander in Dialog treten lässt. So kontrastieren z.B. Skulpturen aus dem frühen China oder der Khmer zu Werken von Hans Arp, Paul Cèzanne, Eduardo Challida, Lovis Corinth, Alexander Calder, Ives Klein, Gustav Klimt, Henri Matisse und anderen Künstlern.

Grundsätzlich wird auf jeden aufklärenden Hinweis verzichtet. Der Zuschauer soll die Kunstwerke intuitiv auf sich wirken lassen. Das ist für manche nicht so einfach, da man doch das Zuordnen gewohnt ist und sich dafür seine gedanklichen Kästchen geschaffen hat.

Wir konnten aus Zeitgründen nicht alle Skulpturen besuchen.

Der erste Bau „Turm“ besticht durch seine Akustik, obwohl diese nicht im Vordergrund stand, sondern die Realisierung viereckiger Formate. Im Pavillion „Labyrinth“ ließen wir die unterschiedlichen Kunstwerke auf uns einwirken. Danach durchschritten wir die Grenze zur eigentlichen, parkähnlich bewaldeten Insel, genossen dort im „Graubner-Pavillion“ die Wirkung der unterschiedlichen Materialien Glas und Beton im Kreis.

Schließlich gelangten wir zur Werkstatt und den Werken des Künstlers Karl-Heinz Herzfeld, bekannt und berühmt unter dem Namen „Anatol“. Das Gelände seiner Werkstatt und seiner Kunstwerke wie z.B. „Steinringe“, „Arbeitszeit Kirche“ oder „Parlament“ sind eine Schenkung des Stifters an Anatol.

Nach diesem rund dreistündigen Rundgang stärkten wir uns in der Cafeteria (Speisen und Getränke sind im Eintrittspreis enthalten).

Näheres unter: www.inselhombroich.de