Vortrag

Vortrag am 04.12.2012 „Mit dem Zarengold von Moskau nach Peking“  Eine bebilderte  Reisebeschreibung von PF Adolf von Chrzanowski 

 

PF Adolf von Chrzanowski und seine Frau Ulla sind nicht nur bekannt für ihre außerge­wöhnlichen Reisen, sondern auch für die interessante und gekonnte Präsentation der Reise­erlebnisse. Daher war der Andrang so groß, dass der Saal noch zusätzlich bestuhlt werden musste.

Mit dem Flugzeug ging es zunächst nach Moskau. Das heutige Moskau braucht einen Vergleich mit Paris oder Madrid nicht zu scheuen. Der imposante Kreml und die prächtigen Kathedralen mit ihren goldenen Dächern, der Rote Platz mit dem Kaufhaus GUM, die prächtigen Metro-Bahnhöfe der Ringbahn, aber auch die Zuckerbäckerbauten und moderne Gebäude prägen das Bild dieser quirligen Stadt voller Hektik, Reichen und Schönen.

Der „Zarengold“ ist ein Sonderreisezug (auch mit Luxus-Waggons), der im Sommerhalbjahr mehrfach zwischen Moskau und Peking ca. 8000 km auf verschiedenen Routen hin und her pendelt. Die Transsibirische Eisenbahn (Transsib) wurde Ende des 19.Jahrhunderts zur Erschließung Sibiriens und Verbesserung des Handels mit den Ostasiatischen Staaten gebaut.  Nach einer Nachtfahrt wurde am 3. Tag Kasan erreicht, die Hauptstadt der Tataren und das Zentrum des Islam in Russland. Der Besuch der inmitten eines modernen Stadtbildes gelegenen  Moscheen mit ihren blauen Dächern, der Russisch-orthodoxen Kirchen mit ihren Ikonen und Kirchen-Gesängen -ohne Instrumente- sowie eine Schifffahrt auf der Wolga waren die Höhe­punkte dieses Tages.

Am 4.Tag erfolgte die Besichtigung von Jekaterinburg, einer wichtigen Industrie-  und Universitäts­stadt am Ural. Hier wurde 1918 die Zarenfamilie ermordet. Ihre Gebeine ruhen heute in St. Petersburg. Hinter dem Ural beginnt das rohstoffreiche  Sibirien, 28mal so groß wie die BRD. Im hohen Norden liegen die Tundra, eine Kältesteppe mit Permafrostböden, und darunter die Taiga (ursprünglicher Wald) mit einem Viertel aller Holzreserven der Erde. Die Fahrt durch die unendliche Weite Sibiriens führte am 5.Tag nach Nowosibirsk, der drittgrößten Stadt Russ­lands. Es waren die Kosaken, die dem Zaren gegen die mongolischen Stämme bei der Eroberung Sibiriens halfen. Nowosibirsk verdankt seine Gründung dem Bau einer Brücke durch die Transsib über den fast 1 km breiten Ob im Jahre 1893 und ist geprägt u.a. von Atom- und Rüstungsindustrie.

Vorbei an den typischen Holzhausdörfern, Birkenwäldern und Berglandschaften ging es nach Irkutsk, dem „Paris Sibiriens“. Teile der alten malerischen sibirischen Holzhäuser und der nach einem großen Brand 1879 in Stein neugeschaffenen Bauten lernten wir  ebenso kennen, wie das Freilichtmuseum über „Leben und Arbeiten im alten Sibirien“.

Mit dem Bus ging es am nächsten Morgen entlang dem Angara-Fluß zum Baikalsee. Er ist ca. 673 km lang und bis 82 km breit, mit 25 Millionen Jahren der älteste und mit 1.642 m der tiefste See der Erde und beinhaltet 20 % der Süßwasserreserven der Erde. Nach einer Schifffahrt auf dem See ging es auf einer nicht mehr offiziellen, aber wunderschönen Strecke der Transsib – Adolf konnte dabei Zugführer spielen – entlang am Baikalsee zu einem Grillplatz. Grillen und Wodka, Musik und nette Menschen gehörten selbstverständlich bei diesem Ausflug dazu.

Durch die wilden und einsamen Steppen Ostsibiriens ging es nach Ulan Ude. Hier wurde unverkennbar, dass man in Asien angekommen war. Die hier lebenden Burjaten bekennen sich zum Buddhismus, dessen Wesen im Kloster Iwolginski Dazan (gelegen ca. 20 km außerhalb von Ulan Ude) deutlich wird. Das nächste  Ziel war Ulan Bator, die Hauptstadt der Mongolei, Die Mongolei hat zwar insgesamt nur ca. 3 Mio. Einwohner, ist aber 4,5-mal so groß wie die BRD. Ein weites aber armes Land, jedoch mit wertvollen Rohstoffen. Sehenswert das Gandan Kloster, der Lama Tempel und das Denkmal des großen Dschingis Khan, dessen Verehrung sich in Denkmälern im ganzen Land widerspiegelt. Die Menschen sind von großer Herzlichkeit, wie man beim Besuch in ihren Jurten, den sportlichen Wettkämpfen und dem uns fremden Kehlkopf-Gesang gut erkennen konnte.

Hier endete zwar nicht die Reise, wohl aber der Vortrag, denn für den China-Teil, ergänzt um Xi´ang und Schanghai, dürfen wir uns auf einen weiteren Bericht freuen. Wer den heutigen noch einmal erleben möchte, hat dazu Gelegenheit am 15.01 um 19.00 Uhr im Gemeindesaal der Lukaskirche in Holzbüttgen.