Exkursion

                        

Exkursion am 17.05.2016: CHEMPARK Dormagen und Kulturzentrum Sinsteden

CF Jochen Thiel, der die Exkursion organisiert hatte und auch den gesamten Tag hindurch führte, gab während der Bus-Anreise einige erste, kurze Informationen.

Nach der Personalausweiskontrolle im CHEMPARK machten wir eine einstündige „Stadtrundfahrt“ mit Frau Gräfe durch das Industriegelände. Der CHEMPARK war früher im alleinigen Eigentum der Fa. Bayer; viele Chemiesparten wurden an andere Chemieunternehmen verkauft; in einigen Bereichen arbeiten alle Firmen noch zusammen. Bayer ist heute ein Dienstleistungspark für die chemische Industrie. Die Fa. Currenta ist für die gesamte Ver- und Entsorgung des Geländes zuständig, z.B. für Strom, Wasser, Brandwache (2 Berufsfeuerwehren Ost und West). Auf dem Gelände gibt es eine Poliklinik mit 3 Werksärzten und einen Hubschrauberlandeplatz, 2 Werkskantinen, eigenen Werksschutz. Es gibt einen eigenen S-Bahnbahnhof, genannt Chempark. Die S-Bahn teilt das Gelände in Ost und West, diese sind durch eine Hochbrücke miteinander verbunden. Das Gelände „Bayer – Ost“ feiert 2017 100-jähriges Bestehen. Das Gesamtgelände ist 6 km² groß  Currenta ist der größte Ausbildungsbetrieb im Rhein-Kreis-Neuss, mit 506 Auszubildenden. Es gibt einen eigenen Luftmesswagen und einen Rangierbahnhof. Von einer Leitwarte wird alles überwacht.

Auf dem Gesamtgelände sind 50 km Schienen verlegt, 50 km Straßen und 600 km Rohrleitungen verbaut. In den Rohrleitungen werden rd. 2.000 Vorprodukte für Chemikalien hin- und hertransportiert. Die Anlieferung der Rohstoffe erfolgt über Schiffe, Eisenbahn und LKW. Wir fuhren mit dem Bus an vielen bekannten Firmen vorbei, an einer Kläranlage, Silos, Abfüllanlagen, einer Sondermüllverbrennungsanlage, am Gas- und Dampfkraftwerk (GuD): betrieben vom RWE. Auf dem Gelände sind rd. 6.800 Beschäftigte, plus 506 Lehrlinge, plus rd. 3.500 Personen von Fremdfirmen auf Baustellen. CF Jochen bedankte sich bei Frau Gräfe für die charmante Führung.

Nach einem schmackhaften Mittagessen im Kulturzentrum Dormagen-Sinsteden machte Jochen einige Ausführungen über den Künstler Ulrich Rückriem. Geboren 1938 in Düsseldorf, 1948 Klosterschule Knechtsteden, 1955 Gymnasium Düren bis 1957. U.a. bedingt durch einen Sportunfall hat er die Schule abgebrochen und von 1957 -1959 eine Steinmetzlehre in Düren absolviert. Von 1959 -1961 ist er Geselle an der Dombauhütte in Köln und studiert gleichzeitig Steinbildhauerei. 1963 macht er sich selbstständig in Nörvenich bei Düren. Unternimmt mehrere Auslandsreisen, wird von 1974 – 84 Professor an der Kunstakademie Hamburg, 1984 – 88 Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie und vieles andere.

Wir besuchten 2 Hallen und den kleinen Park, in denen Kunstwerke von Rückriem ausgestellt sind. Das Charakteristische der Rückriem Kunstwerke sind große Steinblöcke aus verschiedenen Materialien, meist Granit, die rechteckig oder quadratisch aufgestellt sind. Die Blöcke sind gespalten, geschnitten, geschliffen, teilweise poliert, in Stücken aufeinander gesetzt oder im Verband verlegt. Die Bruchstellen der Bearbeitung (z.B. Spaltung, Bohrlöcher) sind bewusst sichtbar gehalten. Der Betrachter soll sich mit den Formen auseinander setzen.

Als weitere Attraktion im Kulturzentrum besuchten wir den Wissenschaftlichen Geflügelhof. Frau Dr. Tiemann führte uns an einigen Gehegen vorbei mit verschiedenen Geflügelsorten, braunen, weißen, schwarzen, gesprenkelten Hühnern, am Haus der Rassetauben, Wassergeflügel und Puten. Lustige Namen einiger seltener Hühnerrassen ließen uns laut auflachen: z.B. Westfälischer Totschläger, Bergische Schlotterkämme, Rheinischer Ringschläger, Holländer Haubenhühner. Die Aufgabe des Instituts besteht darin, die gefährdeten Hühnerrassen zu erhalten und zu züchten. Eine Kryoreserve (Tiefgefrierung in flüssigem Stickstoff) von Hahnensperma soll einem möglichen Verlust durch eine dauerhafte Lagerung entgegenwirken. Bisher ist in Deutschland das Anlegen einer Spermakryoreserve beim Geflügel noch nicht erfolgt. Erforscht wird z.B. auch das Pickverhalten von Tauben und Hühnern.

Nur wenige, nicht ermüdete Teilnehmer besichtigten noch die Halle mit den landwirtschaftlichen Maschinen. Alte Traktoren von 1922, Saatmaschinen von 1977, Spritzgeräte, Kartoffelroder und Kartoffelsortierer von 1925 erfreuten unser Auge.  Mitten in der Halle platziert war der “letzte Neusser“, ein Traktor der Firma Case.

Im „Café Stüffje“ stärkten wir uns noch einmal für die Rückfahrt mit Kaffee. Ankunft in Kaarst gegen 18.00 Uhr.